(5.) Bleiverglaste Fenster
Während der Zeit des Gründerzeitstils nahm das bleiverglaste Fenster, zusammengesetzt aus speziellem Zierglas, aus farbigem Glas und Glasmalereien einen enormen Aufschwung.
In den Gründerzeitjahren war man bekanntlich bereits gut in der Lage, große klare und glatte Glasscheiben herzustellen und die gründerzeitlichen Gebäude wurden auch gern damit ausgestattet. Zugleich verwendete man aber zur Verschönerung gern auch bleigefasste Verglasungen. Das kam gleich mehreren dem Gründerzeitstil innewohnenden Tendenzen entgegen. Das historistische Bestreben, Altes zu beleben, zu integrieren und mit Neuerem zu kombinieren, das Bestreben, Altertümlichkeit vorzutäuschen, die Freude am dekorativen Schmuck, die Tendenz zu märchenhaft-antikisierender Verspieltheit, die Akzeptanz theatralisch-pompöser Kulisse, die Konzentration auf die schöne Schauseite, das Bestreben, individualtypische Glanzpunkte zu setzen, all dies ließ sich im Blei verglasten Fenstern hervorragend ausdrücken und verwirklichen. An erster Stelle stand natürlich auch in der Gründerzeit das bleiverglaste und bunte Kirchenfenster, das dem sakralen Innenraum einen würdevollen, feierlichen, aus dem Alltag herausgehobenen Charakter verleiht. Allzu grelle Helligkeit wird darüber hinaus abgedunkelt. Es entsteht eine magische, geheimnisvolle Beleuchtung, die romantische Gefühle weckt. Aber auch säkulare Bauten jeglichen Verwendungszwecks konnten mit bleiverglasten farbigen Fenstern und Fensterbildern ausgestattet werden. Besonders galt dies für staatliche, städtische oder feudale Repräsentationsbauten. Aber auch bei der Gestaltung großbürgerlicher kommerzieller und privater Bauten kam das farbige Fenster zum Einsatz. Auch vor ganz einfachen Gebäuden wie kleinen Gaststätten oder Mietshäusern machte diese Technik nicht halt.
Das farbige, nicht durchsichtige Fenster kann auch als Sichtschutz dienen, z.B. damit Besucher in einem ebenerdigen Gaststättenraum von außen nicht gesehen werden konnten, oder dass man, ein Treppenhaus benutzend, nicht den unansehnlichen Hinterhof sehen kann. Selbst Veranden oder bescheidende Gartenhäuschen wurden teilweise mit bunten Scheiben ausgestattet.
Pohlitzer Kirche – Großes fünfzügiges Querhausfenster. Die Fenster tragen keine Glasmalereien, sie sind zusammengesetzt aus verschiedenfarbigem Glas.
Pohlitzer Kirche – Querhausfenster von außen
Pohlitzer Kirche – zweizügiges Kirchenfenster
Pohlitzer Kirche – zweizügiges Kirchenfenster mit Kleeblattkreuz
Pohlitzer Kirche – Fenster im Altarraum
Pohlitzer Kirche – verkoppelte Fenster
Pohlitzer Kirche – verglaste Innentür
Pohlitzer Kirche – Oberlicht einer Außentür
Pohlitzer Kirche – Rundfenster an der Kuppelbasis
Pohlitzer Kirche – Rundfenster der Kuppel
Pohlitzer Kirche – Verbindungstür zur Taufkapelle
Pohlitzer Kirche – Fenster der Taufkapelle
Pohlitzer Kirche – Querhausgiebel
Villa Feldschlösschen – Treppenhausfenster
Villa Hermann Dietel – verkoppelte Mezzaninfenster
Villa Hermann Dietel – großes Treppenhausfenster
Villa Hermann Dietel – großes Ornamentfenster
Haus Poststraße 2b – Treppenhausfenster
Villa Golle – Haustür außen
Villa Ernst Arnold – Wintergarten 1
Villa Ernst Arnold – Wintergarten 2
Villa Ernst Arnold – Wintergarten 3
Villa Beck – Wintergarten außen, Fasanen
Villa Beck – Wintergarten außen
Altes Landkrankenhaus – Portal
Haus August-Bebel-Straße 7 – Treppenhaus
Arnoldstift – Kapelle, Emmausfenster
Arnoldstift – Kapelle, Emmausszene
Arnoldstift – Kapelle, Fenster mit Blumenornament 1
Arnoldstift – Kapelle, Fenster mit Blumenornament 2
Arnoldstift – Kapelle, Altarraum mit drei Fenstern
Villa Liborius – Treppenhaus
Villa Liborius – Treppenhaus, „Greizer Parksee mit Oberem Schloss“
Villa Liborius – Treppenhaus, „Elstertalbrücke“
Haus Marienbad – Oberlicht der Haustür
Villa Hermann Dietel – Portal
Villa Hermann Dietel – Treppenhaus, Symbolfigur des Handels mit Merkurstab, Paket und Anker
Villa Hermann Dietel – Treppenhaus, Nahaufnahme Symbolfigur mit Merkurstab
Villa Hermann Dietel – Oberlichter eines Fensters, Putten bei der Ernte
Villa Hermann Dietel – Treppenhaus, Ornament
Villa Hermann Dietel – Ornamentfenster
Villa Hermann Dietel – Verglasung einer inneren Trennwand
Villa Hermann Dietel – Innenfenster
Villa Hermann Dietel – Großes Fenster mit Darstellung des Hermes, Schutzpatron des Kaufmannsstandes, erkennbar am geflügelten Helm und dem schlangenumwundenen Stab
Villa Hermann Dietel – Hermes
Villa Hermann Dietel – Detail des Hermesfensters
Villa Hermann Dietel – Verglaste Innentür
Villa Hermann Dietel – Verglaste Trennwand
Villa Lindenstraße 41 – Fenster der Eingangshalle
Aubachtaler Kirche – Chorfenster
Aubachtaler Kirche – Zentrales Chorfenster. Der auferstandene Erlöser seine Wundmale zeigend.
Aubachtaler Kirche – Zentrales Chorfenster, Nahaufnahme: Der auferstandene Erlöser
Aubachtaler Kirche – Zentrales Chorfenster, Architekturornament und Weinrebendekor im neugotischen Spitzbogen des Fensters
Aubachtaler Kirche – Zentrales Chorfenster. Widmung für das Fürstenpaar.
Das Aubachtaler Chorfenster mit dem Motiv des auferstandenen Christus, das im Jahre 1902 entstand und von dem Ehepaar Clara und Paul Listner gestiftet wurde, ist neben dem Emmausfenster im (LINK) Arnoldstift eine der bedeutendsten gründerzeitlichen Glasmalereien in Greiz.
Aubachtaler Kirche – Aber es gibt in der Aubachtaler Kirche noch weitere bleiverglaste Fenster. Mehrere große Kirchenfenster zeigen ein großflächiges Blumenornament.
Aubachtaler Kirche – Teil der großen Fensteranlage des Querhauses
Aubachtaler Kirche – Kleines Fenster mit Rhombenmuster
Aubachtaler Kirche – Fenster im Fürstenaufgang
Aubachtaler Kirche – Teil eines Fensterornamentes
Methodistische Friedenskirche – Verglasung im neugotischen Spitzbogenfenster
Oberlicht über dem Portal
Villa Ufert – Treppenhausfenster