(6.) Holzarbeiten an Außentüren
Originale gründerzeitlicher Außentüren sind noch in bemerkenswertem Umfang erhalten, obwohl sie der Witterung ausgesetzt sind und zumeist intensiv genutzt wurden und werden. An einer gründerzeitlichen Außentür gibt es nicht nur die hölzerne Tür als solche zu sehen. Wir finden Verglasungen, Türbänder, Schlossbeschläge, Einfassungen, Verdachungen, Lünetten, Treppen, Füllungsgitter, Reinigungseisen, Griffe, Klopfer, Läutanlagen, metallene Schmuckelemente u.a. All dies vereint sich zum Gesamteindruck einer Außentür. Selten sind alle diese Elemente vollständig auf unsere Tage gekommen. Deshalb hat man zumeist nicht das Glück, den ursprünglichen Gesamtzustand zu bewundern.
Wir wollen uns in diesem Beitrag in erster Linie den hölzernen Anteilen der Tür zuwenden, die nicht selten hervorragende kunsthandwerkliche Arbeiten darstellen und im Stil der gründerzeitlichen Holzverarbeitung ausgestattet und geschmückt sind. Natürlich treffen wir auch die hölzernen Anteile der Türen nicht ohne Beeinträchtigungen an. Abnutzung, mangelnde Pflege und Beschädigungen sind zu sehen. Nicht selten tragen dicke Farbschichten zur Beeinträchtigung des Erscheinungsbildes bei. Selbst im Zuge von Restaurierungen werden gelegentlich unsachgemäß Farben aufgetragen, die nicht zur Verschönerung beitragen. Dennoch ist noch manches schöne Detail an den alten Türen zu erkennen.
Pohlitzer Kirche, Sakristeitür
Pohlitzer Friedhof, Friedhofskapelle
Pohlitzer Kirche, Querhaus, Seitenportal
Pohlitzer Kirche, Seitenportal, Ausschnitt
Aubachtaler Kirche, Teile des Hauptportals
Aubachtaler Kirche, Kassette des Hauptportals
Haus Reichenbacher Straße 52
Haus August-Bebel-Straße 27, Detail
Haus Thomasstraße 23
Haus Gambrinus, Haustür mit Einfahrt, besonders „gelungener“ Anstrich
Eisenhandlung Kirschke, Metallpforte
Haus Victor Walter
Haus Poststraße 2B. Die Gründerzeit ist überwunden. Jugendstilelemente und der Übergang zum Werkbundstil sind sichtbar.
Villa Golle
Firmengebäude Grosse
Salzweg, Detail einer Haustür
Villa Wagner, Nebentür
Haus Papiermühlenweg 33
Odd-Fellow-Heim
Villa Ernst Schilbach
Kaiserliches Postamt, Nebeneingang
Ehemalige Mädchenschule, Hauptportal
Villa Beck, Portal
Alte Schule Pohlitz
Hermannsgrüner Kirche, Hauptportal
Hermannsgrüner Kirche, Teil eines Nebenportals
Altes Landkrankenhaus, Hauptportal
Haus Rudolf-Breitscheid Straße 45
Firmengebäude Otto & Vaupel
Caselwitz, Friedhofskapelle
Haus Bühling
Haus Südstraße 2
Haus Rudolf-Breitscheid-Straße 78
Haus Gerichtsstraße 8, oberer Teil
Haus Gerichtsstraße 8, unterer Teil
Haus Friedrich-Naumannstraße 4, oberer Teil
Haus Friedrich-Naumannstraße 8, oberer Teil
Haus August-Bebel-Straße 11, oberer Teil
Haus Heinrich Schilbach sen., Teil des Portals
Kaiserliches Postamt, nördlicher Seiteneingang
Arnold-Stift, Hauptportal
Haus Leonhardtstraße 17
Haus Gerichtsstraße 8
Haus Gerichtsstraße 13
Haus Carolinenstraße 60
Haus Marienstraße 2
Haus Pohlitzer Straße 50
Haus Goethestraße 3
Haus Schillerstraße 13, oberer Teil
Haus Goethestraße 21
Haus Cloßstraße 9, Detail mit Mäanderband
Haus Obere Silberstraße 16, oberer Teil mit Zahnleiste
Haus Naumannstraße 23
Haus Naumannstraße 21
Haus August-Bebel-Straße 3
Haus August-Bebel-Straße 5
Haus August-Bebel-Straße 7
Haus Naumannstraße 9
Haus Marienbad
Parkschlößchen
Haus Parkgasse 46/48, Detail einer Jugendstilhaustür. Wir erleben hier eindringlich den Stilwandel auch bei einem solchen Objekt wie der Haustür.
Haus Carolinenstraße 5, Haustür mit Oberlicht
Haus Carolinenstraße 7
Villa Carl Schilbach, auch hier ist der Stil der Gründerzeit überwunden und ist dem Jugendstil mit Tendenz zum Werkbundstil gewichen.
Haus Gerichtsstraße 10
Haus Gerichtsstraße 12
Haus Turnerstraße 9
Haus August-Bebel-Straße 26
Haus Turnerstraße 11, Kellereingang
Haus Turnerstraße 5
Haus Naumannstraße 17
Haus Carolinenstraße 19, Detail
Haus Rosa-Luxemburg-Straße 60
Haus Gommlaer Berg 2
Haus Grünrathstraße 8
Haus Grünrathstraße 16
Haus August-Bebel-Straße 16
Friedenskirche, Portal
Haus Weberstraße 24, Detail
Haus Weberstraße 26, Detail
Haus Tannendorfstraße 7, oberer Teil
Haus Tannendorfstraße 7, unterer Teil
Andere Regionen
Königs Wusterhausen, Haus Kirchplatz 16
Königs Wusterhausen, Haus Kirchplatz 16, oberer Teil
Königs Wusterhausen, Haus Köpenicker Straße 2
Königs Wusterhausen, Haus Köpenicker Straße 1, Detail
Königs Wusterhausen, Haus Alte Plantage 1
Königs Wusterhausen, Haus Bahnhofstraße 21
Königs Wusterhausen, Haus Karl-Marx-Straße 2
Königs Wusterhausen, Haus Bahnhofsvorplatz 4, Detail
Königs Wusterhausen, Altes Kreiskrankenhaus, teilweise vermauerter Haupteingang, der ursprünglich durch eine Freitreppe erschlossen wurde. Beispiel für die Entfremdung eines prachtvollen gründerzeitlichen Portals
Königs Wusterhausen, Friedrich-Wilhelm-Gymnasium, Portal
Königs Wusterhausen, Blindenschule, Hauptportal
Königs Wusterhausen, Blindenschule, Seiteneingang
Königs Wusterhausen, OT Kablow, Kirche, Seiteneingang
Dolgenbrodt, Haus an der Dorfaue
Töpchin, Kirche, Portal
Töpchin, Kirche, Seiteneingang
Wir konnten zahlreiche Türen zeigen. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele gründerzeitliche Türen verloren gegangen sind. Das kann bei einem Verschleißteil, wie es der Verschluss eines Ein- und Ausgangs nun einmal ist, nicht verwundern. Freilich stören moderne Türen ähnlich wie neuzeitlich gestaltete Fenster den Gesamteindruck eines schönen alten Gebäudes aus der Gründerzeit. Wir zeigen einige Beispiele:
Firmengebäude Schulze & Wagner. Unter der prachtvollen Verdachung der Portalöffnung sehen wir eine primitive Ersatztür.
Firmengebäude Carolinenstraße 27. Wenig sensibler Umgang mit dem Parterre eines Gründerzeithauses: Vermauern von Fenstern, Einziehen einer modernen weißen Tür, Einbau eines Tores
Firmengebäude Oßwaldstraße 31. Nicht nur eine neuzeitliche Tür wurde eingebaut, auch die Türeinfassung wurde umgestaltet. Das alles ist dem guten alten Schiefersockel nicht gut bekommen.
Neuer Marstall und fürstliche Reithalle: Unsensibler Einbau eines Blechtores, Vermauerung einer Fassadenöffnung, Einbau von neuzeitlichen hölzernen Toren
Haus Carolinenstraße 5, ein ehemals würdevoller Eingang wurde misshandelt
Haus Brückenstraße 19, neuzeitliche Gestaltung des Eingangs eines gründerzeitlichen Ladengeschäfts.
Haus Waldstraße 1, nachgefertigte Haustür unter Verwendung der alten Füllungsgitter
Haus Waldstraße 1, Ladeneingang, Auslage und Haustür wurden nachträglich erneuert
Wettengel-Turnhalle, Umbau, Einbau neuzeitlicher Fenster und einer Tür
Haus Amselstieg 6, neuzeitliche Tür im Schiefersockel
Villa Magnus Ufert, erneuerte Tür zum Souterrain. Die neue Tür wurde stilistisch etwas angeglichen.
Die Außentüren gründerzeitlicher Gebäude waren in der Regel kunsthandwerklich gestaltete Meisterwerke von hoher Qualität und Lebensdauer. Es gab keine Serienfertigung. Jede Tür hat ein individuelles Gesicht. Soweit es noch möglich ist, verdient es eine jede dieser Türen bewahrt zu werden. Wenn eine Erneuerung unumgänglich ist, sollte eine stilistische Angleichung angestrebt werden, unter Respektierung der ursprünglichen Abmessungen der Maueröffnung und der vorhandenen Türeinfassung. Ein unsensibel eingebauter neuzeitlicher Türersatz kann einem schönen Gründerzeitgebäude viel von seiner immanenten Wirkung nehmen.