(2.4.6) Firmensitz Grosse
Ehemalige Firma H. Grosse, Maschinenfabrik (Webmaschinen)
Anschrift: Greiz, Brunnengasse 14
Baujahr: 1890
Bauherr: Louis Dix
Architekt:
jetzige Besitzverhältnisse:
Nutzung: gewerblich
Schmiedemeister Louis Dix gründete das „Greizer Eisenwerk“ und ließ das abgebildete Gebäude 1890 als Wohn-, Lager- und Werkstattgebäude errichten. Die Initialen „L.D.“. das ist Louis Dix, sind heute noch auf den Füllungsgittern der Haustür zu sehen.
Im Jahre 1911 übernahm Hermann Grosse die Firma und baute sie weiter aus. Es erfolgte die Umbenennung in Firma H. Grosse, Maschinenfabrik. (BLASE)
Die Firma Grosse stellte ein wesentliches Glied in der Greizer Produktpalette dar. Sie lieferte den Textilfirmen Maschinen und Ausrüstungen.
Das Hauptgebäude des Firmensitzes vereinigt in sich in ungewöhnlicher Weise gleich mehrere Funktionen: Fabrikationsräume im Erdgeschoss, darüber das Direktionskontor und noch eine Etage höher die herrschaftliche Wohnung mit Balkon.
Die Fassade wird besonders ausgezeichnet durch den imposanten Balkon, der auf majestätischen Konsolen ruht und von schweren Sandsteinbalustraden begrenzt wird.
Trotz starker Verwitterung sehen wir sogar noch Blumenkästen.
Sehenswert ist auch das repräsentative, dreizügige Fenster mit
Sandsteineinfassung und Verdachung.
Unter dem Balkon verkoppelte Fenster. Baluster stützen die Sohlbank.
Auszeichnend wirkt auch die turmartig gestaltete Haube des Gebäudes.
Links des Balkontraktes ein Fabrikationsgebäude. Auch dessen Fassade
ist edel gestaltet. man beachte die langen schlanken Fenster und das Hauptgesims.
Die Fabrikationsräume in der Frontalsicht. Sehenswert der Fabrikschornstein aus
der Entstehungszeit, eine Rarität. Im Hintergrund die Anhöhe des Tempelwaldes.
Das Mansardendach ist zwar durch unpassende Pappschindeln entstellt, aber
noch sind die reizvollen Zinkeinfassungen der runden Mansardenfenster erhalten.
Nordseite des Firmengebäudes. Der Bretterverschlag links ist
eine „wirkungsvolle“ Zutat aus neuerer Zeit.
Bekrönung des Risalits der Nordfassade. Am Mansard sieht
man noch die ursprüngliche Eindeckung mit Schiefer.
Balusterreihe unter einem Fenster der Nordfassade
Fassadenpartie der Nordseite
Portal Nordseite
Portal Ausschnitt mit gründerzeitlichem Schreiner- und Kunstschmiedearbeiten.
Der Hauptteil der Fabrikationsgebäude ist neuzeitlich überfremdet. Deshalb wird er nicht gezeigt.
Detail des Füllungsgitters mit den verschlungenen Initialen „L.D.“, Louis Dix
Ansicht des Firmengebäudes aus größerer Distanz, vom Gelände des Greizer Bahnhofs
aus gesehen. Links im Hintergrund ist ein neueres Fabrikationsgebäude zu sehen.
Der noch original erhaltene Schornstein mit polygonalem
Grundriss und zweifarbigen Backsteinlagen.
Ansicht des Hauptgebäudes frontal aus östlicher Richtung
Ansicht mit den seitlichen Anbauten
Es gäbe manches zu tun an diesem Gebäudeensemble. Die Restaurierung würde sich lohnen. Auch im jetzigen Zustand ist ein Besuch interessant.
Stand 2011