(2.4.5)  Firmensitz C. G. Weber & Feustel

Anschrift: Greiz, Carolinenstraße 58
Baujahr: 1892
Bauherr: Fa. C. G. Weber & Feustel
Architekt: 
jetzige Besitzverhältnisse: 

Das an der Südostecke der Einmündung der J.-S.-Bach-Straße in die Carolinenstraße stehende prächtige Hauptgebäude hat kein eigenes Portal. Der Zugang eröffnet sich durch die beidseitig anschließenden Gebäude. Die Fassade des rechts benachbarten hellen Gebäudes ist stark überformt. Gründerzeitliche Schönheiten sind hier kaum zu entdecken.
Umso schöner und original erhalten ist das Eckgebäude selbst. Edle Materialien haben dafür gesorgt, dass der Erhaltungszustand sehr gut ist. Die Rekonstruktion hat zu einem akzeptablen Ergebnis geführt.
Hauptsächlich wurde gelber Backstein vermauert. Für Fassadenschmuck wurden Sandstein und andersfarbige Backsteine verwendet.


Das Erdgeschoss wird von großformatigen Quadern geprägt.


Fensterwölbung Erdgeschoss


Der Eckrisalit trägt eine Tafel mit der Jahreszahl und darüber Hermes mit dem
geflügelten Helm, den in Greiz allgegenwärtigen Beschützer der Kaufmannschaft.


Kartusche mit Jahreszahl aus der Nähe


Hermeskopf


Fenster in der obersten Etage


Verdachte Schmucktafel


Unter der schön geschmückten Verdachung sehen wir die Schutzmarke der Firma:
drei verflochtene Ringe, wehende Bänder mit der Jahreszahl 1847, darunter der Erdball.
Bei der Jahreszahl handelt es sich wohl um das Gründungsjahr der Firma, denn das Gebäude wurde später errichtet.


Über der Tafel mit der Schutzmarke sehen wir noch eine weitere Schmucktafel.
Wir erkennen lorbeerumrankt ein Zahnrad, Symbol der Mechanisierung der Fabrik sowie den geflügelten Merkurstab, umwunden von zwei Schlangen, Symbol der Kaufmannschaft.


Verkoppelte Fenster, jede Etage hat ihren eigenen Charakter


Links vom Eckgebäude schließt sich eine hohe Blendmauer mit einem großen Tor an


Die Mauer ist reich untergliedert und geschmückt.


Helle Pilaster unterbrechen den gelben Backstein


Kellerfenster mit Graniteinfassung und Originalvergitterung


Details der Blendfenster


Wir sind gespannt, was sich hinter der Blendmauer verbirgt. Es ist eine Fabrikationshalle
mit gezacktem Shed-Dach. Die Renovierung hat an dieser Stelle ihren Schwung verloren.


Links der hohen Blendmauer setzt sich eine ebenfalls noch
grandiose Mauer zur Grundstücksbegrenzung fort.

Wir sehen ein schönes Beispiel, wie der repräsentative Firmensitz mit den Fabrikationsbereichen verbunden wurde. Es ist interessant, wie der produktive Bereich des Unternehmens ästhetischen Gesichtspunkten folgend versteckt wurde.

Das weiträumige Firmengebäude ist mit einer kraftvollen Mauer eingefriedet.


Die Mauer wird von gelben Backsteinsäulen unterbrochen.


Mit den Säulen und dem formschönen Dekor ist die Mauer keineswegs eintönig. Sie ist eindrucksvoll und sehenswert. Man kann nur hoffen, dass sie eines Tages gereinigt und restauriert wird. Dann kann sie, ebenso wie das bereits restaurierte Firmengebäude zum Schmuckstück werden.


Details der Mauer: Sandsteinabdeckung von Säule und Mauerkrone,
Kragsteine zur Stützung der Abdeckung, gemauertes Dekor.
In das vorwiegend gelbe Mauerwerk sind rote Backsteine eingefügt.

Foto: BLASE 1995-98

Historische Aufnahme: Eckgebäude Carolinenstraße 58 mit den an sich beiden Seiten anschließenden Firmengebäuden. Das Eckgebäude trug ursprünglich eine turmartige Haube.
An deren Spitze befand sich eine kleine Plattform mit schmiedeeisernden Gittern.

Quelle:
BLASE 1995-98 (s. Impressum)

Stand Januar 2012