(2.5.191) Haus Bernhard Grimm
Anschrift: Greiz, Bruno-Bergner-Straße 8
Baujahr: 1874 (Schneider)
Bauherr: Bernhard Grimm, Spediteur (Schneider)
Im Jahre 1892 als Bewohner des Hauses nachweisbar (Adreßbuch 1892)
Architekt:
Nutzung: Wohn- und Geschäftshaus
Jetzige Besitzverhältnisse: Familie Kirschke, Eisenwarenhandlung
An der Einmündung der Poststraße in die Bruno-Bergner-Straße (vormals Heinrichstraße) steht ein dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus. Die Fassade des Gründerzeithauses ist relativ einfach gestaltet. Schlichte Fenstereinfassungen und Verdachungen, dazu vereinzelt eine Blendbalustrade vor der Fensterbrüstung. Trotzdem macht das Eckhaus mit seiner angeschrägten Gebäudekante einen stattlichen Eindruck.
Das Gebäude befindet sich seit über 100 Jahren in den Händen der Familie Kirschke (Schneider), beherbergte aber ab 1875 bis zum Umzug 1886 in das neu erbaute reichseigene Posthaus an
der Heinrich-Fritz-Straße im Mietverhältnis das „Kaiserliche Postamt“.
Unsere historische Aufnahme zeigt das beflaggte und mit dem Reichsadler geschmückte Gebäude in seiner damaligen Eigenschaft als Postamt. (Sammlung Schneider)
An seiner Westseite war das Haus ursprünglich mit Balkonen geschmückt. → histor. Postkarte
Damals stand das Haus Bruno-Bergner-Straße 8 noch frei. Als westlich ein großes Nachbargebäude hinzukam, waren die Balkone nicht mehr reizvoll und wurden abgenommen.
Auch an der angeschrägten nordöstlichen Gebäudekante befanden sich Balkone. Ihr Fehlen nimmt dem Gebäude etwas an Wirkung, zumal anstelle der Balkone kein Dekor angebracht wurde. So sieht man kahle Stellen, wo einst die Balkone hingen.
Die oberen Etagen der angeschrägten Gebäudekante
Fassade an der Poststraße
Großes Fenster mit Verdachung, Pilastern und Blendbalustrade
Blendbalustrade vor einer Fensterbrüstung, unter der Balustrade Konsolen mit Akanthusblatt
Blendbalustrade näher
Einzelner Baluster näher
Konsole mit Akanthus in Nahaufnahme
Ziertafel mit Feston auf einer Fensterbrüstung
Untere Etagen der Nordwestkante und Eingangsbereich
Bekrönung der schrägen Ecke
Fenstersohlbank darunter Verdachung des unteren Fensters
Sohlbank, Konsolen mit Knopf
Fensterverdachung mit Kapitellen
Kapitell einer Fenstereinfassung
Fensterverdachung in Form eines Tympanons
Hauptgesims mit Scheingebälk
Haus Bernhard Grimm hat zwar einige Verluste hinnehmen müssen (Balkone, Original-ausstattung der Fenster), dennoch blieb ein Teil der gründerzeitlichen Ausstrahlung erhalten,
zur Zierde der Bruno-Bergner-Straße.
Quellen:
* Adreßbuch Greiz 1892
* Schneider, Volkmar: Hist. Foto „Kaiserliches Postamt“ aus: Hist. Greizer Postkartenkalender, Verlag Tischendorf, 2012
Stand 2013, 2014