(2.5.2) Haus Gambrinus

Anschrift: Greiz, Bruno-Bergner-Straße 11
Baujahr:
Bauherr:
Architekt:
jetzige Besitzverhältnisse:
Nutzung: Leerstand

Unter der genannten Anschrift sehen wir, mit der Fassade dem Elsterufer zugewandt, ein zweistöckiges Gebäude. Im Erdgeschoß befand sich früher eine Gaststätte, darüber Wohnungen.
Die Klinker/Sandsteinfassade zeigt reichen Schmuck.
Das Gebäude ist dem Gambrinus gewidmet, sagenhafter Flandernherzog, dem die Erfindung des Bieres zugeschrieben wird.


Portal mit Sandsteineinfassung und Namenszug „Gambrinus“. Die merkwürdig angestrichene zweiflügelige Holztür verrät noch Reste ihrer vormaligen Schönheit.

Das Oberlicht des Portals ist mit einer Schmiedearbeit geschmückt.

Fensterverdachung mit stilisierter Muschel (Wahrzeichen der Gastlichkeit)

Der Sims des darüber gelegenen Fensters wird von Balustern gestützt.

Mansardenfenster

Dreiflügeliges Fenster mit prachtvoller, gut erhaltener Sandsteineinfassung mit Zahnleisten und einem Ornament

Das in Sandstein als Relief gearbeitete Ornament lohnt das nähere Hinschauen. Wir sehen u.a. zwei groteske Maskenprofile, die in Pflanzenranken übergehen.

Durchbrochene Fensterverdachung mit stilisiertem Pinienzapfen

Der Pinienzapfen prangt nicht zufällig an der Fassade des vormals gastlichen Hauses: Dionysos, als Sorgenbrecher dem Alkoholrausch nicht abgeneigt, trug als Attribut den Thyrsusstab, dessen Spitze in einen Pinienzapfen auslief.
Das kleine Haus mit der reich geschmückten und für Greiz charakteristischen Gelbklinker/Sandsteinfassade sollte eine Zukunft haben, seiner ursprünglichen Zweckbestimmung als Bierlokal entsprechend, vielleicht als gründerzeitliche Nostalgiekneipe, natürlich mit Ausschank von Gambrinusbräu aus Pilsen. Allerdings muss es in den oberen Etagen passende Fenster erhalten. Einflügelige Scheiben stören.

Stand 2008