(2.2.29) Lutherhaus
Anschrift: Greiz, Gerichtsstraße 13
Baujahr: 1889-90
Bauherr: Verein für Innere Mission, Greiz
Architekt:
Bauausführung: Golle & Kruschwitz, Greiz
Nutzungsbestimmung: Erweiterte Herberge mit Hospiz- und Versammlungsräumen unter der Bezeichnung „Lutherhaus“, Konzession zur Ausübung der Gast- und Schankgerechtigkeit
Spätere Entwicklung: Nach 1948 Nutzung als Kirchgemeindehaus, 1998 Verkauf des Lutherhauses (HELLER)
Sechszügiger gelber Backsteinbau, beidseitig Seitenrisalite, Dekor aus Sandstein und rotem Backstein, in den oberen Etagen zweigeschossiger Saal. Die ursprünglichen Fenster wurden ausgetauscht. Immerhin wurden vereinfachte Fensterkreuze belassen.
Gegenwärtig steht das Gebäude leer.
Fenster des Saales in den Obergeschossen
Hauptgesims, rechter Seitenrisalit, drei Saalfenster, unter den Fenstern
Öffnungen für die ehemalige Gasheizung
Oberlichter eines Saalfensters
Portal mit Sandsteinfassung und Verdachung
Verdachung des Portals
Die ursprünglich zweiflügelige Haustür mit Kunsttischlerarbeiten
und kunstgeschmiedeten Füllungsgittern ist noch zu bewundern.
Füllungsgitter
Verdachung der Türöffnung in Nahaufnahme
Stern im Tympanon der Türverdachung
Schlussstein im Bogen über der Türöffnung
Dekordetail auf einem Pilaster zwischen zwei Fenstern
Oberlicht eines Saalfensters
Bekrönung des rechten Seitenrisaliten
Bekrönung des linken Seitenrisaliten
Die oberen Etagen des linken Seitenrisalits
Obere Partie des linken Seitenrisalits in Nahaufnahme
Konsole des Hauptgesimses
Flacher Entlastungsbogen über zwei verkoppelten Fenstern
Verdachung eines großen einzelnen Fensters
Hauptgesims über den Saalfenstern
Einzelnes Fenster im Hochparterre
Dieses Haus mit seiner bemerkenswerten wertvollen Fassade verdient eine sorgfältige Restaurierung. Man wünscht sich eine repräsentative Nutzung. Das Gebäude könnte ein Glanzpunkt in der an herausragenden Gründerzeitgebäuden reichen Gerichtsstraße sein.
Wir zeigen einige historische Abbildungen:
Bauzeichnung aus dem Jahr 1889, die die Straßenfassade zur Gerichtsstraße hin zeigt.
Die schöne Bauzeichnung gibt im Wesentlichen das wieder, was bautechnisch realisiert wurde. Allerdings wurden später die Dachgauben vereinfacht und die beiden steinernen Kreuze, die als Bekrönungen der Zwerchgiebel über den Seitenrisaliten dienten, entfernt.
Auf einer Postkarte aus dem Jahr 1939 sehen wir, dass die originale Gestaltung
der Dachgauben mit Dachschmuck und die Giebelkreuze noch vorhanden sind.
Unser Foto aus dem Jahr 1998 zeigt, dass damals die Dachgauben umgestaltet
und die Giebelkreuze entfernt waren.
Quelle:
Heller, Paul: Von der Herberge zur Heimat bis zum Lutherhaus.
In: Greizer Heimatkalender 1999, Hrsg. V. Schneider, Tischendort Greiz 1999
Stand 2013