(2.5.68)  Parkschlösschen


Anschrift: Greiz, Parkgasse 72
Baujahr: ungeklärt, um 1900 Vereinigung zweier Vorgängerbauten zu einem Gebäude
Bauherr: Auftraggeber der Gebäudevereinigung Max Burkhardt
Baufirma der Gebäudevereinigung: Gebr. Randel, Greiz
jetzige Besitzverhältnisse: Dietmar Müller
Nutzung: Gaststätte, Wohnungen

Auf dem Grundstück des heutigen Parkschlösschens standen ursprünglich zwei getrennte ältere Häuser. Etwa um 1900 wurden im Auftrag des damaligen Besitzers Max Burkhardt
durch das Greizer Baugeschäft Gebr. Randel die beiden Gebäude zu einem Haus vereinigt.
Innen wurden Übergänge geschaffen, außen entstand eine einheitlich gestaltete Fassade.
Das bereits vor dem Umbau bestehende Restaurant wurde dadurch vergrößert. Es wurde erfolgreich ein Café betrieben, in welchem auch Caféhausmusik geboten wurde.
1936 wurde das Restaurant geschlossen. Das Parkschlösschen diente danach bis 1993 Wohnzwecken.
Im Jahre 2002 erwarb der Geschäftsmann Dietmar Müller das Gebäude. Er ließ es denkmalschutzgerecht restaurieren und machte es wieder zu einer Gaststätte.
Seit 2003 empfängt das Restaurant Parkschlösschen wieder Gäste.

Das Parkschlösschen hat eine Fassade, die man in Greiz selten antrifft: Glatter heller Putz, rotes Sandsteindekor. Der rote Sandstein wurde im Zuge der Restaurierung mit Farbe bestrichen. 
Am Standort des Parkschlösschens beschreibt die Parkgasse einen Bogen, dem sich das Gebäude anpasst. Das Startbild zeigt den westlichen Flügel mit dem Portal.


Nördlicher Flügel mit Balkon und Erker


Portal mit Verdachung


Portal in Nahaufnahme. Schöne alte Tür mit reichlich Verzierung,
die aufgearbeitet wurde; passender alter Türgriff


Detail der Tür (vor der Restaurierung) 


Verdachung des Portals mit Namenstafel, Maske und Cherub


Maske über dem Portal


Cherub


Säule der Türeinfassung


Konsole


Hauptgesims des Mitteltraktes


Fensterpartie des Mitteltraktes


Balkon und Erker des Nordflügels


Erkerfuß und Balkonbrüstung
Die Brüstung ist mit gotisierenden Blendmaßwerk geschmückt.


Fenster unter dem Balkon, darüber Erkerfuß und Balkonkonsole.


Detail der Balkonbrüstung (vor der Restaurierung)


Erkerfuß als Säule, ruhend auf einer Konsole


Kapitell


Konsole des Erkerfußes


Detail der Konsole


Balkonkonsole


Vergitterung einer Lüftungsöffnung unter dem Balkon


Florales Ornament und Zahnleiste an der Brüstung des Erkers


Zweites Ornament am Erker


Verkoppeltes Fenster am Balkon


Verkoppelte Fensteranlage über dem Balkon mit aufwendige Fenstereinfassung
und Verdachung, geschwungener Sohlbank und Sohlbankfuß


Oberste Etage und Haube des Erkers

Das Parkschlösschen zeigt eine liebenswürdige verspielte Architektur. Es erregt Aufmerksamkeit und ist sehenswert. Wir freuen wir uns, dass die Fassade erhalten und gepflegt wurde.

Im September 2014 hatten wir Gelegenheit, das Innere des Parkschlösschens anzuschauen
und Fotos anzufertigen.
Der jetzige Besitzer, Herr Dietmar Müller, war so freundlich, uns durch das Haus zu geleiten.


Verglaste Innentür

Historische Fußbodenfliesen:

Fliesen mit Ritzmuster:


Deckenbemalung in einem Gastraum


Türeinfassung mit Oberlicht


Türeinfassung


Wandtäfelung


Detail der Täfelung


Innentür mit Bleiverglasung


Türverglasung mit Sandstrahlornament


Verglasung mit geschliffenem Glas


Täfelung

Sandstrahlornamente:

Treppengeländer:


Fensterwirbel


Fenstergriff

Wie wir sehen, hat sich eine Reihe von schönen alten Details im Inneren des Parkschlösschens erhalten.
Wir danken Herrn Dietmar Müller für die Erlaubnis, im Inneren des Gebäudes Aufnahmen zu machen.

Quelle:
MÜLLER-URI, Irmengard: Keine Zukunft ohne Vergangenheit:
„Kleiner geschichtlicher Abriss zum Haus Parkschlösschen“, Greiz 2003

Stand  2014