(2.2.16) Ehemalige Reichsbank
Deutsche Reichsbank, Reichsbanknebenstelle Greiz
Anschrift: Greiz, Heinrich-Fritz-Straße 10
Baujahr:
Bauherr: Deutsche Reichsbank
Architekt:
jetzige Besitzverhältnisse:
Nutzung: Leerstand
Dreistöckiges Gebäude mit repräsentativer Fassadengestaltung, ganz mit Naturstein verkleidet. Erdgeschoss mit bossierten Steinblöcken. Erstes Obergeschoss mit breitem, über drei Fensterachsen reichendem Balkon. Die Fassade wird von einem die ganze Hausbreite erfassenden Ziergiebel bekrönt.
Als Reichseinrichtung trägt das Gebäude im Giebel den Reichsadler.
Er hat die Zeitläufe unbeschadet überstanden.
Reichsadler
In seinen Fängen trägt er den preußischen Adler und den reußischen Löwen. Die Bildsprache ist eigentlich nicht herabsetzend gemeint für das Fürstentum Reuß-Greiz. Der reußische Löwe, Wahrzeichen des kleinsten Bundesfürstentums des deutschen Kaiserreichs, steht gleich-berechtigt neben Preußen, dem größten und mächtigsten Bundesstaat, der Hausmacht des Kaisers. Das ist fast schmeichelhaft. Trotzdem wird der regierende Greizer Fürst Heinrich, der im Bundesrat seinen Vertreter gern mit „nein“ stimmen ließ, diese Symbolik nicht so gern gesehene haben: Reußenland in den Krallen des Reiches.
Betrachten wir einige Details der Fassade des mächtigen Bankhauses:
Partie des Erdgeschosses, verkleidet mit schweren bossierten Natursteinblöcken
Detail der Erdgeschossfassade
Fassade aus seitlicher Sicht
Der Balkon mit schweren Konsolen und Postamenten.
Das Geländer ist neueren Datums und unpassend.
Detail des Balkons
Teil des ersten Obergeschosses mit Balkon, frontal gesehen
Fenster mit Pilastern
Linke Seite des Giebels
Gesamter Prachtgiebel
Schmückende Details am Giebel
Bekrönung des Giebels
Die kraftvolle Architektur des Hauses ist beeindruckend und erhaltenswert. Gleich neben dem Kaiserlichen Postamt finden wir in Gestalt der Reichsbank eine weitere Sehenswürdigkeit, die eine öffentliche Anstalt des ehemaligen Kaiserreiches repräsentiert.
Möge dieses Gebäude rekonstruiert und sinnvoll genutzt werden. Eine Betrachtung lohnt sich auch jetzt schon.
Stand 2009