(2.1.21)  Villa Carl Müller

Anschrift: Greiz, Rosa-Luxemburg-Straße 54/56
Baujahr: 1891
Bauherr: Carl Müller, Fabrikant
Architekt und Baumeister: Paul Oehmichen, Greiz (BLASE)
jetzige Besitzverhältnisse: 
Nutzung: bewohnt


Das Gebäude lehnt mit der rechten Kante der Straßenfassade am Nachbarhaus.
Die Front zur Einfahrt links vom Gebäude schaut auf einen großen Garten,
der sich weiter entlang der Straße erstreckt.


Die freie Ecke des Gebäudes trägt einen zweistöckigen schräg gestellten Erker, der sich
bis in den Sockelbereich fortsetzt. Wie ein Turm trägt er einen spitz zulaufenden Helm.
Risalite auf beiden sichtbaren Fronten sind mit Schmuckgiebeln bekrönt.


Die Fassade besteht aus Klinker. Sie ist reich mit Sandsteinelementen verziert.
Eine Besonderheit, sonst in Greiz weniger zu sehen, besteht darin, dass die Fassade
zusätzlich mit Ornamenten aus dunklen Ziegeln geschmückt ist.
Der Sockel besteht aus großen, bossierten Sandsteinblöcken, die nach außen leicht
schräg gestellt sind und so die Würde des Hauses unterstreichen.
Die Einfahrt wurde mit einer passenden Schmiedearbeit erneuert. Lediglich die sehr
geraden, metallenen Torsäulen stören den sonst sehr schönen Anblick des restaurierten Gebäudes. Die Kellerfenster haben noch alte schmiedeeiserne Vergitterungen.


Das alte Straßenportal mit Schnitzereien und originaler Vergitterung ist schön
aufgearbeitet, mit Sandstein eingefasst und wird von einem runden Oberlicht bekrönt.


Straßenfront Luxemburgstraße


Giebel über dem Mittelrisalit


Bekrönung des Giebels


Rundes Fenster des Treppenhauses


Verkoppelte Fenster


Masken über den Fenstern


Einzelnes Fenster im Obergeschoss. Die originalen
Fensterrahmen sind erfreulicherweise noch vorhanden.


Detail der Haustür


Südfront des Gebäudes zum Garten hin. Wir sehen einen Mittelrisaliten,
bekrönt mit einem Giebel. Der Risalit hat breite, dreizügige Fenster.
Rechts zur Straße hin der schräg gestellte Erker mit hoher Haube.


Giebel mit verdachtem Fenster, darunter Hauptgesims


Repräsentative Fensteranlage im Obergeschoss des Risaliten. Die originalen Fensterrahmen
sind erfreulicherweise erhalten. Wir sehen neben der Grundfarbe der Fassade helle und dunkle Dekorziegel, daneben hochwertigen Sandstein, der sehr gut erhalten ist.


Risalit mit großem Fenster seitlich gesehen


Die untere Etage der Gartenfront. Im Obergeschoss links befand sich ursprünglich
eine Loggia. Man sieht heute noch die wirkungsvolle Balustrade. Die Loggia wurde vermauert, mit einem Fenster versehen und glatt verputzt. So wurde ein Wohnraum gewonnen.


Teil der vermauerten Loggia mit Balustrade. Man sieht, dass der Verschluss der Loggia
recht unsensibel vorgenommen wurde. Das Fenster sitzt außerhalb der Fensterachse.
Der glatte Putz fügt sich nicht in die prachtvolle Fassade ein. Immerhin hat man ein
altes Fenster eingesetzt. Wollte man die ganze Pracht der Gartenfassade wiederherstellen, müsste die Loggia zurückgewonnen werden.


Der Sockel des Risalits. Mächtige bossierte Sandsteinblöcke verkleiden den Sockel. Auf der Brüstung des Hochparterres verläuft ein dekorativer Fries aus glasierten dunklen Backsteinen.


Sockel mit Kellerfenster


Kartusche mit den Initialen „C.M.“. Das bedeutet Carl Müller,
Fabrikant, Bauherr des Hauses. 


Jahreszahltafel 1891


Einfriedung des Gartens


Verkoppelte Fenster der Straßenfassade


Straßenfront mit Portal


Oberes Geschoss der Straßenfront, links mit dem Eckturm


Rundes Oberlicht über dem Portal

Das prächtige Gründerzeithaus ist sehenswert. Auch wenn es etwas am Rande des
Greizer Neustadtbereichs liegt, sollte man es bei Besichtigungstouren nicht übersehen.

Quelle:
BLASE 1995-98,  s. Impressum

Stand Mai 2010