(2.1.31) Villa Lindenstraße 41
Anschrift: Greiz, Lindenstraße 41
Baujahr: 1896
Bauherr:
Architekt:
jetzige Besitzverhältnisse: Privatbesitz
Nutzung: Wohnungen
Gegenüber der Vereinsbrauerei, dort wo die Brauereistraße in einer scharfen Kurve auf die Schmidtstraße stößt, steht eine stattliche Gründerzeitvilla, deren Fassade von gelbem Backstein und von Sandsteindekor geprägt ist.
Während der DDR-Zeit diente die Villa dem Ministerium für Staatssicherheit als örtliche Dienststelle. Durch diese Nutzung wurde die Villa zwar gebäudetechnisch vor dem Verfall bewahrt, andererseits erfolgten jedoch zahlreiche bauliche Eingriffe, die das Gebäude und das umgebende Gartengrundstück veränderten. Es wurden größere Garagenbauten errichtet und weite Teile der Gartenfläche betoniert, so dass eine Art Betriebshof entstand. Eine offene Loggia wurde geschlossen und mit Fenstern versehen. Im Inneren erfolgten Einbauten, so dass neue Räume entstanden und das frühere Treppenhaus sehr verändert wurde. Im Keller entstanden Verwahr- und Schutzräume. Es ist für den neuen Eigentümer nicht leicht, die gröbsten Eingriffe des Vornutzers zurückzubauen und das Gebäude wieder wohnlich zu machen. Trotz allem hat die Villa ihren gründerzeitlichen Charme bewahren können. Vieles ist erhalten und restauriert worden.
Wir sehen auf dem Startbild die Südfassade, die rechts von einem Seitenrisalit mit Erker, Balkon und Giebel belebt wird.
Der Risalit in Nahaufnahme. Wir sehen, dass alle Fenster modernisiert sind,
was die elegante Wirkung des Gebäudes beeinträchtigt.
Der Sockel des Erkers wurde überformt und hell gestrichen.
Balkon und Giebel
Der Balkon mit seiner durchbrochenen Natursteinbrüstung.
Balkon schräg von unten gesehen
Giebel über dem Risalit
Fenster im Obergeschoss
Fenster im Hochparterre
Nördliche Hofseite. Neben den neuen Fenstern sehen wir Ergebnisse von Ausbesserungsarbeiten mit farblichen Backstein und neuem
Balkongeländer. Neu ist auch der Dachausbau.
Risalit der Westfassade
Oberes Geschoss und Hauptgesims des Ostrisalits
Nordostkante des Gebäudes
Detail einer Fensterüberbrückung mit Entlastungsbogen
Gebäudesockel aus Granit und Grünstein
Sockelkante mit bossierten Granitblöcken und unregelmäßigen Schieferblöcken
Verdachung eines Fensters
Verzierung an einer Fenstereinfassung
Blendbrüstung über dem Hauseingang
Nachträglich geschlossene nordwestliche Loggia
Ehemals offener Bogen der Loggia
Westfassade
Dreizügiges Fenster mit flachem Bogen und steinernen Fensterkreuzen im Eingangsbereich
Dreizügiges Fenster aus anderer Perspektive
Bogen des dreizügigen Fensters, darüber nachträglich überbauter Altan mit Blendbrüstung
Abstützung des gläsernen Vordaches. Die Schmiedearbeiten sind
bereits deutlich vom Jugendstil inspiriert.
Eingangsbereich
Details der Schmiedearbeiten am Vordach
Portal mit originalen Kunsttischlerarbeiten und bleiverglastem Oberlicht
Teile des Portals:
Reste des Fußabtreters vor dem Portal
Teil der Haustür von innen
Oberlicht des Portals von innen
Dreizügiges bleiverglastes Fenster der Eingangshalle
Flacher Bogen des bleiverglasten Fensters
Untere Partie des bleiverglasten Fensters
Details der Bleiverglasung:
Fenstergriff
Details der Eingangshalle:
Fliesen der Eingangshalle:
Ausblick aus einem Erkerfenster
Stuck:
Treppenaufgang:
Rest der ursprünglichen Einfriedung des Grundstücks
Ostseite des Gebäudes: Schiefersockel, östlicher Risalit,
eine Jahreszahltafel und neuzeitlich gestaltete Balkone.
Jahreszahltafel
Die Villa wurde durch verschiedenen bauliche Artefakte überformt. Es ist aber auch eine Reihe von wirkungsvollen ursprünglichen gründerzeitlichen Gestaltungselementen erhalten geblieben, die ihren Eindruck nicht verfehlen. Es lohnt sich, dem Gebäude einen Besuch abzustatten und es zu bewundern.
Wir danken dem Eigentümer, Herrn Klaus Claassen, Bremen, für seine Erlaubnis, auf dem Grundstück und im Inneren der Villa zu fotografieren. Ebenso danken wir Herrn André Wirsig, Reichenbach, für die Begleitung beim Fototermin.
Stand 2012