(2.1.24)  Villa Pfeiffer

Anschrift: Greiz, Werdauer Straße 10
Baujahr: 1899 (Trillitsch/Knüpp)
Bauherr: Kaufmann Pfeiffer
Architekt:  Arno Dassler, Greiz/Mohlsdorf, Entwurf und Bauausführung
                                                                          →  Hist. Korrespondenz → Foto
Jetzige Besitzverhältnisse: Familie Trillitsch
Nutzung: bewohnt


Im Stadtteil Greiz-Aubachtal, auf einer kleinen Anhöhe in ausgezeichneter Lage
mit Aussicht steht die Villa Pfeiffer. Schon der Standort hebt das Gebäude besonders
hervor, es ist ein herrschaftlicher Bauplatz. Von Osten her besteht eine Zufahrt.
Das Gebäude ist aber auch über eine Treppe den Abhang hinauf zu erreichen.


Die Villa im Sommer. Das auf dem kleinen grünen Hügel
thronende Gebäude erzielt eine großartige Wirkung.


Die Fassade besteht aus rotem Backstein, dekoriert mit Sandstein.


Die Hauptfassade ist nach Westen gewandt. Wir sehen ein infolge der Hanglage
freistehendes Souterrain, dessen Fassade mit rötlichen unregelmäßigen Natursteinblöcken verkleidet ist. Darüber befinden sich die erste Etage sowie der Mansardenbereich. Die schön mit Sandstein eingefassten Souterrainfenster haben modernisierte, großflächige Scheibenfenster.


Die Dachgauben sowie der Zwerchgiebel wurden modernisiert. Der Giebel hat seine Bekrönung eingebüßt. Wir sehen drei schöne Zieranker. Das zentrale Fenster wurde nachträglich umgebaut.


Ein Mittelrisalit belebt die Fassade. Wir sehen im Risalit ein dreifach verkoppeltes
Fenster, prachtvoll verdacht. Die Verdachung ist mit einer großen Muschel verziert.

Betrachten wir einige weitere Details:


Fenster


Der Giebel hat im Zuge der Dachheindeckung mit Schindeln seine Bekrönung
eingebüßt. Wir sehen drei schöne geschmiedete Schmuckanker. 


An der Nordfassade des Gebäudes sehen wir eine schöne alte hölzerne Veranda.


Die reizvolle Veranda von Norden


Teil der Rückfront


Eingangsbereich sowie Detail der Souterrainfassade. Wir sehen die
Verkleidung mit unregelmäßigen rötlichen Natursteinblöcken und die
Gebäudeecke mit bossierten Sandsteinblöcken.


Nordöstliche Gebäudeecke. 


Fenstereinfassung, gestaltet mit Formziegeln

Die Villa ist ohne Zweifel ein sehenswertes gründerzeitliches Bauwerk, das seinen Eindruck hinterlässt.
Wir sind in der erfreulichen Lage, zwei historische Fotos der Villa zeigen zu können.

Foto: Trillitsch/Knüpp

Das erste Bild muss um die Zeit der Entstehung des Gebäudes entstanden sein,
denn die Vegetation um das Haus sieht noch sehr jung und unentwickelt aus.

Vergleichen wir das historische Foto mit dem jetzigen Zustand des Gebäudes, so sind folgende Veränderungen zu erkennen: Die Bekrönung des Zwerchgiebels des Mittelrisalits mit Jahreszahl, Muschel und kleinem Obelisken fehlt. Die beiden Mansardenfenster besaßen eine steinerne Einfassung mit Voluten an den Seiten, die gründerzeitlichen Mansardenfenster selbst besaßen Fensterkreuze. Die beiden verkoppelten Fenster im Zwerchgiebel wurden von steinernen halbrunden Bögen überbrückt Gegenwärtig befindet sich anstelle der Bögen ein waagerechter Sturz. Die Eingangsloggia war ursprünglich unverglast.

Foto: Trillitsch/Knüpp

Villa in näherer Ansicht

Foto: Trillitsch/Knüpp

Dachregion auf dem historischen Foto. Man erkennt, dass das Mansardendach
beidseitig zwischen Zwerchgiebel und Mansardenfenster ein Ornament trug.

Das zweite historische Foto wurde aufgenommen, als die Villa schon einige Jahre stand. Die Vegetation hat sich schon deutlich entwickelt, der bauliche Zustand ist jedoch noch unverändert.

Foto: Trillitsch/Knüpp

Foto: Trillitsch/Knüpp

Villa, umrahmt von Grün

Foto: Trillitsch/Knüpp

Bekrönung des Zwerchgiebels. Man erkennt die Jahreszahl 1899.

Im Juni 2019 hatten wir Gelegenheit, die Villa Pfeiffer erneut zu besuchen. Unter Führung des Besitzerehepaares Trillitsch durften wir das Grundstück begehen und Außenaufnahmen des Gebäudes und Gartens aus unmittelbarer Nähe anfertigen.
Wir wurden sodann durch das Haus geführt, wo Innenaufnahmen entstehen konnten.


Villa Pfeiffer, Westfassade, vom Garten aus, eingebettet in üppiges Grün 


Das Gartengrundstück ist durch erhebliche Höhenunterschiede geprägt.


Sie werden durch Stufen und steile Wege erschlossen. 


Der Sockel der Villa, verkleidet mit unregelmäßigen Porphyrblöcken 


Sockelkante


Kellerfenster 


Scheinfuge zwischen den Porphyrblöcken 


Einzelfenster 


Freigelegte Armierung des Kunststeins 


Eingangsloggia mit Sägeornamenten 


Loggia in näherer Ansicht 


Details des Sägeornaments 


Loggiabögen von innen 

Verzierung der Eingangstür:


Geländerpfosten 


Partie des hölzernen Geländers 


Kunstgeschmiedetes Geländer

Kachelofen: 

Eine Korrespondenz vom 15. August 1899 weist Maurermeister Arno Dassler,
Greiz/Mohlsdorf als Ausführenden des Villenbaus und Herrn R. Pfeiffer als Bauherrn aus:

Wir danken den Eheleuten Trillitsch für die Überlassung  des historischen Dokuments „Dassler“ zur Veröffentlichung und für die Erlaubnis, auf dem Villengrundstück und im Inneren des
Hauses zu fotografieren.
Wir danken Herrn Frank Knüpp für die Möglichkeit, zwei historische Fotos zu zeigen.

Quelle:
* Knüpp, Frank: persönliche Mitteilung 2013, zwei hist. Fotos der Villa 
* Familie Trillitsch, persönliche Mitteilung, 2019

Stand 2019