(2.2.1) Ernst und Lina Arnold-Stift
Inhalt:
* Das Arnold-Stift
* Die Südostecke
* Portal und Kapelle
* Neue Details der Fassade
* Das Innere der Kapelle
* Grabstätte Ernst und Lina Arnold
* Die Schöpfer des Arnold-Grabmals
* Die Gartengestaltung
Anschrift: Greiz, Leonhardtstraße 58
Baujahr: 1898-1901
Bauherr: Stiftung des Ehepaares Ernst und Lina Arnold
Jetzige Besitzverhältnisse: Greizer Senioren- und Pflegeheim gGmbh
Nutzung: Seniorenheim unter der Bezeichnung Senioren- und Pflegeheim „Anna Seghers“
Architekten: Architekturbüro Weidenbach und Tschammer, Leipzig
Georg Weidenbach *1853 †1928, Richard Tschammer *1860 †1929
Weidenbach und Tschammer waren namhafte Leipziger Architekten. Sie bauten u.a. gemeinsam:
Reformierte Kirche in Leipzig, Tröndlinring (erhalten), Evang. Pauluskirche in Plauen (erhalten, kriegsbeschädigt), Russische Gedächtniskirche St. Alexi, Leipzig, Ausführungsplanung und Bauleitung nach Entwürfen des St. Petersburger Architekten Pokrowski (erhalten),
Verwaltungsgebäude der Alten Leipziger Feuerversicherung, Leipzig, Dittrichring, bekannt geworden als Sitz der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit 1950-1989 (erhalten).
In Gestalt des Arnold-Stiftes, einem Werk der Architekten Weidenbach und Tschammer, Leipzig, besitzt Greiz ein gründerzeitliches Bauwerk von herausragender Bedeutung.
Das Arnold-Stift
Die als Sozialstiftung errichtete Anlage ist ein großer, beeindruckender,
auf einer Anhöhe gelegener Gebäudekomplex.
Das Gebäude kann über geräumige Treppenanlagen und über eine serpentinenartige
Zufahrt erreicht werden. Dem Gebäude vorgelagert ist eine großzügige Terrasse.
Der Gebäudekomplex ist von einem großen, mit alten Bäumen bestandenen Grundstück in Hanglage umgeben. Leider sind die Sichtachsen zugewachsen, so dass das Stift von der Straße her nicht hinreichend zur Wirkung kommt. Das Grundstück grenzt an steil aufsteigenden Wald.
Die Schauseiten des Gebäudes sind in Klinker und Sandstein gehalten. Die Stützmauern der Terrasse sind in Grünstein aufgeführt. Die Hofseite ist verputzt und mit hellem Anstrich versehen.
Das Gebäude wird von einem großen Turm bekrönt, dessen Haube mit Schiefer eingedeckt ist.
Die Gebäudefassaden sind schlicht, elegant und zugleich majestätisch.
Die integrierte Stiftskapelle springt aus der Fassadenflucht vor.
Nördliches Portal der ehemaligen Durchfahrt unter der Stiftskapelle in näherer Ansicht
Portal der ehemaligen Durchfahrt mit Zufahrt entlang des Nordflügels
des Stifts, Nordansicht der Kapelle
Chor der Stiftskapelle aus westlicher Richtung
Fundament des Chores der Stiftskapelle aus westlicher Richtung
Bossierte Granitblöcke des Fundaments in näherer Ansicht
Stützmauer der Terrasse aus südlicher Richtung
Stützmauer, darüber Stiftskapelle
Stützmauer, darüber Turm des Stifts
Stützmauer und Turm des Stifts
Turm des Stifts, von unterhalb der Terrasse aus
Fußweg zur Terrasse mit Treppe
Südfassade des Stifts, von der Treppe zur Terrasse aus
Die Südostecke
Rechts erstreckt sich der Südflügel, der durch einen vorspringenden
Gebäudeteil mit Renaissancegiebel abgeschlossen wird.
Die Südostecke des Gebäudekomplexes wird durch einen zweistöckigen Erker geschmückt.
Die Abstützung des Erkers trägt Ornamentbänder.
Der Erker trägt schmückende Sandsteinreliefs.
Am Beispiel von Fenstereinfassungen wird gezeigt, dass die Gestaltung
hier zurückhaltende Eleganz ausstrahlt, in keiner Weise die Üppigkeit,
Überladenheit zeigt, die dem Historismus oftmals vorgeworfen wird.
Die erhöhte Lage, die Stützmauern der Terrasse, die Kapelle, der Turm und die monumentalen schlichten Fassaden erinnern an ein Schloss oder eine Burg.
Portal und Kapelle außen
Der Haupteingang ist ein reich geschmücktes, mit Sandstein eingefasstes Portal, das über
eine Freitreppe erreicht wird. Das Portal wird von einem Fenster mit Blendbalkon bekrönt.
Der Eindruck ist grandios.
Das hölzerne Portal hat schmückende,
kunstgeschmiedete Beschläge.
Griechische Säulen flankieren das Portal. Beidseitig über dem Portal
sehen wir in den Zwickeln das Symbol der Jakobsmuschel. Das Zeichen
zeigt den Schutz für fromme Pilger an. Es verspricht Gastfreundschaft.
Über dem Portal wölbt sich ein romanischer Bogen, der ein Oberlichtfenster einfasst.
Das halbrunde Fenster ist mit einem Kunstschmiedegitter geschützt.
Es ist auch von innen sehr schön zu sehen.
Links neben dem Portal schließt sich
die Hauskapelle an.
An der Südwand der Kapelle lehnt wie ein Epitaph ein großes steinernes Wappenschild.
Engel flankieren das Wappen, das Wappen der Stadt Greiz
Engelsfigur zur Rechten des Wappens
Wappen der Stadt Greiz mit dem reußischen Löwen in Nahaufnahme
Kopf eines Kindes unterhalb des Wappens
Kopf des Kindes näher
Löwenhaupt über dem Wappen
Löwenhaupt in Nahaufnahme
Gesamtansicht der feierlichen und symbolträchtigen Wappenanlage
Neue Details der Fassade
Östliche Hoffassade mit Nebenportal
Hoffassade oberer Teil. Es fällt auf, dass die Hofseite nicht
wie die Außenfassaden mit Backsteinen verkleidet ist.
Nordwestliche Gebäudekante mit Ziergiebel
Der große Ziergiebel über der Westfassade
Partie der Westfassade mit Natursteinsockel
Partie des Natursteinsockels
Zwei Fenster Hochparterre
Blick aus Richtung Nordwest zur vorgelagerten Stiftskapelle
Stiftskapelle, darunter Tordurchfahrt
Chor der Stiftskapelle
Sockelpartie der Stiftskapelle
Der Sockel der Stiftskapelle aus bossierten Granitblöcken unterschiedlicher Größe
Der eindrucksvolle Baukörper des Arnoldstifts auf seinem erhöhten Platz am Roth,
gesehen aus südwestlicher Richtung mit Standort auf den Elsterwiesen am nördlichen
Ende des Greizer Parks.
Das Innere der Kapelle
Passiert man das Portal, betritt man eine gewölbte, von schweren Säulen abgestützte Halle.
Der Fußboden ist noch mit Fliesen aus der Entstehungszeit belegt.
Links führt eine Treppe in die Hauskapelle.
Sie ist von atemberaubender Pracht und Schönheit. Die gesamte Ausstattung, Fenster, Ausmalung, Gestühl, hölzerne Empore, stammt original aus der Entstehungszeit. Ein so ursprünglicher, unverfälschter Erhaltungszustand eines Interieurs ist selten zu finden. Hier ist nachvollziehbar, wie der historisierende Gründerzeitstil alle Gestaltungsbereiche durchdringt.
Feierliche Glanzstücke der Kapelle sind die drei großen bleiverglasten Fenster.
Sie wurden von der Werkstatt A. Lüthi, Frankfurt/Main gefertigt.
Glasmalereiatelier Johann Albert Lüthi, *1858 †1903, Frankfurt/Main. (Signatur in der Kapelle)
Johann Albert Lüthi, auch als Architekt tätig, war bedeutender Schweizer Glasmaler der Zeit um 1900. Er gestaltete u.a. Glasmalereien für die Christuskirche in Karlsruhe, die Lukaskirche in Dresden, für das Kapellchen am Frankfurter Römer und für das Bundeshaus in Bern.
Die Stadt Greiz kann mit Freude vermerken, dass ein so namhafter Künstler der Glasmalerei wie Lüthi für Arbeiten im Arnoldstift gewonnen werden konnte.
Im Mittelfenster befindet sich die großflächige Glasmalerei
„Der auferstandene Jesus mit den Jüngern in Emmaus“
Die Fenster zu beiden Seiten zeigen Pflanzenornamente.
Die Farben der Fenster kommen in der Nachmittagssonne besonders gut zur Geltung.
Die Wände sind mit verschwenderischen üppigen Ornamenten bemalt.
Wir sehen unter anderem prachtvolle Akanthusranken.
Fensterbrüstung
Konsole der Empore
Wange einer Kirchenbank
Detail einer Kirchenbank
Täfelung
Posamentierarbeit am Altar
Auch die Kanzel ist als originales Ausstattungsstück erhalten.
Sie ist mit Schnitzarbeiten verziert und trägt im kunstvoller Schrift
den Psalm: „Der Herr ist mein Hirte“.
Wölbungsrippe mit Schlussstein
Sternenhimmel zwischen den Wölbungsrippen
Rosette
Das Arnold-Stift vom neuen Friedhof aus
Ansicht von Krümmetal aus mit Krümmeteich
Südfassade vom Tal her gesehen, links ist die Stiftskapelle zu erkennen
Stiftsturm
Haube des Stiftsturms
Stift auf der Anhöhe über dem Krümmetal
Südostgiebel
Blick von den nördlichen Ausläufern des ehemals Fürstlichen Parks in Richtung Arnold-Stift.
Das Stift steht auf halber Höhe vor dem bewaldeten Rücken des Roth. In der Mitte des Bildes,
wo der Rothberg zum Krümmetal sich absenkt, ist der Pulverturm zu erkennen.
Das Arnold-Stift, aus der gleichen westlichen Blickrichtung etwas näher.
Majestätisch thront das schlossartige Gebäude auf der Anhöhe. Rechts oben der Pulverturm.
Es kann gesagt werden, dass sich das Arnold-Stift baulich in sehr gutem Zustand befindet.
Der Gebäudekomplex wurde liebevoll restauriert, sicherlich zur Freude der Bewohner.
Schade nur, dass die Öffentlichkeit nicht viel von den Schönheiten wahrnimmt.
Das Arnold-Stift ist eine Greizer Sehenswürdigkeit ersten Ranges.
Historische Abbildung aus dem Jahr 1900 mit Blickrichtung vom ehemaligen Fürstlichen Park her. Das gerade fertiggestellte Stiftsgebäude steht noch völlig frei. Man sieht, dass die Pflanzungen auf dem Gelände noch ganz jung sind.
Die historische Abbildung in näherer Ansicht. Wir sehen den Baukörper
des Stiftes mit der vorspringenden Kapelle. Rechts vorgelagert die Terrasse.
Anhand eines historischen Situationsplanes aus dem Jahre 1900 (REINHOLD) können
wir uns eine Vorstellung schaffen von den Gegebenheiten auf dem Gelände des Arnold-Stiftes.
Auf dem Situationsplan ist links die Richtung Norden. Nach links und nach oben steigt das Gelände an. Unten rechts befindet sich der Eingang zum Grundstück. In Eingangsnähe erblickt man steil ansteigende Fußwege mit Treppe zur Terrasse vor dem Stiftsportal. Auf der Terrasse ist ein Rondell zu sehen. Die Zufahrt zum Gebäude verläuft ansteigend vom Grundstückseingang nach links und vollzieht auf halber Höhe eine Kehre zum Stiftsgebäude.
Die zwei Hauptflügel des Stiftsgebäudes bilden L-förmig einen Winkel. Bergseitig entsteht dadurch ein offener Hof. Talwärts, an der Westfassade, springt die Stiftskapelle vor und kommt dadurch besonders gut zur Geltung. Unter der Kapelle befand sich, wie auf dem Plan erkennbar, eine Durchfahrt von der Zufahrt zur Terrasse. Diese Zufahrt wird als solche nicht mehr genutzt und bildet einen geschlossenen Raum unter der Kapelle.
Ostwärts, hinter dem Stiftsgebäude, steigt das Gelände weiter an. Die scharfe Wegkurve rechts oben auf dem Plan ist die Kehre einer Serpentine. Links oben in Nähe der Grundstücksgrenze ist ein Rondell eingezeichnet. Das ist der Ort, an dem später die Begräbnisstätte des Ehepaares Lina und Ernst Arnold entstand.
Es ist zu erkennen, dass das gesamte weitläufige Grundstück durch ein unregelmäßiges Wegesystem erschlossen ist.
Grabstätte Lina und Ernst Arnold
In der „Illustrierten Welt“ fanden wir ein Porträt von Ernst Arnold, 1841-1893, einem der Stifter des Arnold-Stiftes. Er war eine hoch geachtete Persönlichkeit in Greiz. Es gelang ihm nach dem Tod seines Vaters die Firma Friedrich Arnold, Weberei, zu Weltgeltung zu führen. Er hat darüber hinaus für die ganze Greizer Wollwarenindustrie bahnbrechend gewirkt.
Nach seinem frühen Tod führten seine jüngeren Brüder Paul und Hermann Ferdinand die Firma fort.
Ernst Arnold starb im Jahre 1893 im Alter von knapp 52 Jahren.
Ernst Arnold wurde auf dem Greizer Alten Friedhof bestattet. Die Witwe, Lina Arnold, war beim Tod ihres Mannes knapp 44 Jahre alt. Sie heiratete aber kein zweites Mal. Sie setzte das soziale Engagement ihres verstorbenen Mannes fort und betreute die gemeinsam mit ihm errichteten Sozialstiftungen weiter:
→ Ernst und Lina Arnold-Stift → Knabenhort → Kinderheim Ernst und Lina Arnold
Sie errichtete auch noch allein eine weitere Stiftung, die → Kinderkrippe Marienstraße 10.
Lina Arnold
Zu Lina Arnold siehe auch -> Villa Ernst Arnold, Gartengestaltung.
Lina Arnold überlebte ihren Mann 35 Jahre. Wie ihr Neffe Hans Arnold (2014) berichtet, hatte sie an ihrem Lebensabend den Wunsch, dass ihr verstorbener Mann vom Greizer Alten Friedhof umgebettet werde zum Gelände des Arnold-Stifts und dass dort ein gemeinsames Grab errichtet werde für ihren Mann und sie selbst. Sie wusste wohl, wie schwierig es sein würde, hierfür die Zustimmung der örtlich zuständigen Behörden zu erlangen. Deshalb erwog sie, ihrem Wunsch durch eine letzte große Stiftung an die Stadt Greiz Nachdruck zu verleihen. Sie wollte, dass ihr langjähriger Wohnsitz, die Villa Ernst Arnold, nach ihrem Tod der Stadt Greiz übereignet würde. Das wäre indessen mit großen Nachteilen für die unmittelbar neben der Villa gelegene Fabrik der Familie Arnold, die Firma Friedrich Arnold, Weberei, verbunden gewesen. Der unverzichtbare Löschteich für die Fabrik in Form eines Schwanenteichs liegt auf dem Villengelände. Über das Villengelände wurde die Fabrik mit Brauchwasser versorgt. Ein Teil des Villengartens wurde von der Fabrik zur Verbesserung der Verkehrsbedingungen auf dem Firmengelände benötigt. All dies wäre bei einem Eigentümerwechsel der Villa schwer zu lösen gewesen. Lina Arnold wurde deshalb von ihrer Stiftungsabsicht abgebracht und sie fand eine andere Lösung für ihre Spende zugunsten der Stadt Greiz. Die Villa Ernst Arnold blieb in den Händen der Erbengemeinschaft Arnold und war damit untrennbar mit der Firma verbunden. (H. Arnold 2014) Als im Jahr 1948 die Firma Friedrich Arnold durch die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) enteignet wurde, traf das gleiche Schicksal die Villa Arnold. Die verbliebenen Bewohner, Mitglieder der Familie Arnold, mussten ausziehen. (OBERFÖLL)
Aber zurück zu Lina Arnold. Es gelang tatsächlich, die Genehmigung zu erhalten, die sterblichen Überreste Ernst Arnolds umzubetten und nach dem Ableben von Lina Arnold ihrem Wunsch gemäß ein gemeinsames Grab der Eheleute im Park des Arnold-Stifts zu errichten. (Hans Arnold) Die Grabanlage befindet sich am höchsten Punkt des weitläufigen Grundstücks, an dessen nordöstlicher Grenze. Das Grabmal erhielt eine künstlerisch wertvolle Gestaltung, die heute noch zu bewundern ist.
Noch innerhalb des weitläufigen Geländes des Arnold-Stifts, auf dem Bergeshang über den Stiftsgebäuden, befindet sich, umgeben von Wald, eine Grabanlage. Es ist die Ruhestätte des Ehepaares Lina und Ernst Arnold.
Grabstein und Einfassung sind ganz in poliertem schwarzem Marmor ausgeführt.
Vor dem Grabstein ruht die weiße Marmorfigur einer Trauernden. Die Figur ist durch ein gläsernes Dach geschützt. Das ist zwar für die Erhaltung des Denkmals wichtig, stört
aber etwas den optischen Eindruck.
Figur der Trauernden. Ein langes leichtes Gewand umfließt ihren Körper
und bildet zu ihren Füßen einen kunstvollen Faltenwurf.
Die Figur der Trauernden wendet ihr Gesicht der Grabtafel zu.
Ihre Hände hat sie auf dem Schoss gefaltet.
Grabeinfassung
Verdachung der Grabwand und goldene Aufschrift
Nähere Ansicht der Aufschrift
Grabtafel für Ernst und Lina Arnold. Lina Arnold überlebte ihren Gatten
um 35 Jahre. Auch nach seinem frühen Tod setzte sie ihr soziales Engagement
fort und finanzierte aus ihrem Vermögen mehrere Stiftungen.
Figur der Trauernden. Infolge ihres gläsernen Schutzes kann sie nur schwer fotografiert werden.
Gesicht und Oberkörper der Trauernden
Gesicht der Trauernden in Nahaufnahme
Profil der Trauernden
Profil in Nahaufnahme
Hände der Trauernden
Linke Schulter der Trauernden. Man beachte den komplizierten Faltenwurf des Kopfbehanges.
Linker Arm mit dem gefalteten Gewand
Faltenwurf des Gewandes zu Füßen der Trauernden
Antlitz der Trauernden frontal
Antlitz der Trauernden in näherer Ansicht
Antlitz der Trauernden leicht zur Seite gewandt
Profil der Trauernden
Ruhebank am Grabmal
Für die Eheleute Arnold wurde ein künstlerisch bedeutendes, ausdrucksstarkes Grabmal errichtet. Es ist unbedingt sehenswert. Die Marmorfigur der Trauernden ist ein hervorragendes bildkünstlerisches Meisterwerk. Es wurde fraglos von einem bedeutenden Bildhauer geschaffen. Diese Marmorplastik zählt zu den bedeutendsten Kunstwerken, die Greiz in seinen Mauern beherbergt. Umso bedauerlicher ist es, dass dieser Schatz nahezu unbekannt ist und wenig beachtet wird.
Siehe auch: G. Zeuner „Die Weiße Frau vom Arnoldstift“ in: meinAnzeiger.de
Die Schöpfer des Arnold-Grabmals
Einem persönlichen Hinweis folgend (ZEUNER) konnte am Sockel des Grabes von
Lina und Ernst Arnold eine eingravierte Signatur festgestellt und dokumentiert werden,
welche die künstlerischen Schöpfer des Grabmales namhaft macht.
Der Text der Signatur hat den folgenden Wortlaut:
„INV.&SCULP. W.v.RUEMANN&F.THIERSCH,AUSGEF.ZWISLER&BAUMEISTER MÜNCHEN“
Die Abkürzung „INV.“ bezeichnet den Schöpfer, Erfinder und Urheber eines künstlerisches Werkes (Wikipedia)
INV. ist die Abkürzung von lat.invenit = hat es erfunden. (Wikipedia)
SCULP. ist die Abkürzung von lat. sculpsit = hat es gestochen. (Wikipedia) Sinngemäß: hat es gezeichnet, entworfen.
Ausgef. = Ausgeführt
Eine Übersetzung der Signatur könnte lauten:
Urheber der Bildhauerarbeit: W.v.Ruemann
Architektonischer Entwurf der Grabstätte: F. Thiersch
Bauliche Ausführung: Firma Zwisler & Baumeister München
Damit wären die Namen der drei an der Errichtung des Grabmals Beteiligten bekannt.
Wilhelm von Ruemann, *1850 †1906, ansässig in München, war ein
bekannter und bedeutender deutscher Bildhauer. Er unterrichtete als Professor
für Bildhauerei an der Kunstakademie München.
W. v. Ruemann schuf zahlreiche bekannte Kunstwerke. Dazu zählen die beiden Löwen vor der Feldherrnhalle am Münchener Odeonsplatz. Er war sehr um realitätsgetreue Darstellung bemüht. Vor der Gestaltung der Löwenfiguren nahm er Studien an einem lebenden Löwen im Münchener Tierpark vor. (Wikipedia)
Im Auftrag König Ludwig II. schuf v. Ruemann im Garten des Königsschlosses
Herrenchiemsee den „Fortuna-Brunnen“. (SCHMID u.a.)
Von v. Ruemann stammen auch mehrere Grabmale auf dem Alten Südfriedhof in München.
Er selbst ist auf dem Münchener Nordfriedhof begraben.
Seine Zusammenarbeit mit Thiersch für das Arnold-Grab war nicht einmalig. So schuf er 1898 zusammen mit ihm das Denkmal für Kaiser Wilhelm I. in Stuttgart. (Wikipedia)
W. v. Ruemann war ein beliebter akademischer Lehrer. Er zog viele Schüler an, die er an der Münchener Kunstakademie unterrichtete. Er verfügte über eine gediegene Bildhauertechnik in den Konventionen des späten 19. Jahrhunderts. Er strebte Vollkommenheit in der bildhauerischen Wiedergabe an, realistisch und detailgetreu. Sein Schaffen war klassizistisch geprägt. Romantische und naturalistische Ansätze wurden integriert. Er war in der Lage, feine psychische Regungen eines Modells differenziert wiederzugeben. (JOOSS)
Impulse zur Weiterentwicklung der Bildhauerei im 20. Jahrhundert gingen von ihm nicht aus und wurden durch ihn auch nicht verarbeitet. Abstrakte Ansätze der Moderne blieben ihm fremd.
Mit Beginn der modernen Bildhauerei nach Überwindung des Historismus geriet er schnell in Vergessenheit, wie die meisten Historismuskünstler. (JOOSS)
Neuerdings findet die Historismuskunst wieder mehr Beachtung. Auch die filigranen Bildhauerarbeit v. Ruemanns wird wieder bewundert. Der Fortuna-Brunnen auf Herrenchiemsee ist ein Anziehungspunkt.
W. v. Ruemann wurde im Jahre 1891 vom Prinzregenten Luitpold in den Adelsstand erhoben (Wikipedia). In München wurde eine Straße nach ihm benannt. (stadtgeschichte-münchen.de)
W. v. Ruemann war ein bedeutender Bildhauer des Historismus in Deutschland. Es ist überaus erstaunlich, dass es Frau Lina Arnold als Witwe ihres früh verstorbenen Mannes Ernst Arnold gelang, den vielbeschäftigten Künstler zur Gestaltung des Grabmals für ihren Mann zu gewinnen. Für die Stadt Greiz ist es eine besondere Auszeichnung, ein Bildwerk des Künstlers zu besitzen. Leider ist das wertvolle Kunstwerk v. Ruemanns in Greiz viel zu wenig bekannt.
Als Schöpfer des architektonischen Gesamtentwurfs für das Grabmal wird Friedrich Thiersch (1852-1921) genannt.
Thiersch gilt als Meister des Späthistorismus. Er war einer der erfolgreichsten Architekten des Zweiten Deutschen Kaiserreichs. Er betätigte sich auch als Maler und Bildhauer. Nach seiner Habilitation wurde er als Professor für Architektur an die TH München berufen. (Wikipedia)
1897 wurde er in den Adelsstand erhoben.
Eines der bedeutendsten Architekturwerke Thierschs ist der Münchener Justizpalast
am Stachus.
Auf Vermittlung des Deutschen Kaisers Wilhelm II. wurde Thiersch in Wiesbaden tätig
(damals zu Preußen gehörend) und errichtete dort das imposante Kurhaus.
Dieser Bau trug wesentlich zu seinem deutschlandweiten Ruhm bei.
Noch heute trägt einer der Säle des Kurhauses seinen Namen.
Der angesehene Meister war sich aber auch für kleinere Arbeiten nicht zu schade. Er schuf mehrere Grabmale in München. So war seine Arbeit am Greizer Arnold-Grab nicht die einzige und einmalige Betätigung in diese Richtung. Sein Entwurf für das Greizer Grab hat nicht den grandiosen monumentalen Gestus wie manche seiner großen Werke.
Das Greizer Grab ist eher schlicht und elegant und besitzt mit
seinen geraden Linien einen zukunftsweisenden modernen Zug.
Als bauausführende Firma wird das Münchener Bau- und Steingeschäft Zwisler & Baumeister genannt.
Eine Rechnung aus 1885 belegt, dass es im ausgehenden 19. Jahrhundert diese Firma in München gab und sie für den Bau des Grabes in Betracht kam. Die Firma stellte sich auf ihrer Rechnung als Etablissement für alle Steinhauerarbeiten dar. Sie bietet u.a. neben Bauarbeiten auch die Ausführung von Bildhauerarbeiten in Marmor an.
Zum Zeitpunkt der Entstehung des Grabmals ist folgendes zu bemerken:
Ernst Arnold verstarb im Jahre 1893 und wurde zeitnah auf dem Greizer Alten Friedhof beerdigt. Von v. Ruemann wird in der Grabsignatur mit seinem Adelsnamen genannt. Er wurde 1891 in den Adelsstand erhoben. Geht man davon aus, dass die Signatur im Todesjahr Arnolds 1893 geschrieben wurde, ist sie korrekt.
Thiersch wurde erst im Jahre 1897 geadelt. 1893 befand er sich noch nicht im Adelsstand. Auf der Signatur vom Jahr 1893 wird er korrekt nur mit seinem bürgerlichen Namen ohne Adelsprädikat genannt. Dies deutet darauf hin, dass das Grabmal im Jahr 1893 entstand und auf dem Alten Friedhof in Greiz errichtet wurde.
Als Lina Arnold im Jahre 1928 starb und zuvor die sterblichen Überreste ihres Mannes umbetten ließ, wurde die vorhandene Grabanlage auf dem Alten Friedhof abgetragen und auf ihrem jetzigen Standort, dem Grundstück des Arnold-Stifts, wiederaufgebaut. Das würde auch mit dem Umstand übereinstimmen, dass beide Urheber des Grabes, v. Ruemann und Thiersch im Jahre 1928 überhaupt nicht mehr am Leben waren. So kann mit einiger Sicherheit davon ausgegangen werden, dass das wertvolle Grab von Lina und Ernst Arnold im Jahr 1893 entstanden ist.
Betrachten wir zum Abschluss das Antlitz der von
v. Ruemann geschaffenen Skulptur der Trauernden.
Es ist ein Gesicht, geprägt von Schönheit und Ebenmaß, erfüllt von dem Ausdruck tiefer Trauer. Der Bildhauer hat hier ein reifes meisterhaftes Kunstwerk geschaffen, das ihn ausweist als einen der Großen seiner Zunft.
Möge das schöne und ausdrucksstarke Kunstwerk von Bildhauer v. Ruemann und Architekt Thiersch, das Arnold-Grabmal, noch viele kunstbegeisterte Besucher beeindrucken. Möge das Grabmal auch dazu beitragen, die Erinnerung an das sozial engagierte Ehepaar Lina und Ernst Arnold, bedeutende Bürger der Stadt Greiz, wach zu halten.
Der Autor dankt sehr herzlich Herrn Gerd Zeuner, Zeulenroda, für seine Impulse, die dazu beitrugen, die Urheberschaft des Grabmals für Lina und Ernst Arnold zu klären.
Quellen:
* Jooss, Birgit: Die Münchener Bildhauerschule. Heidelberg 2010.
Archiv.ub.uni-heidelberg.de,artok
* Schmid, Elmar D. u.a.: Herrenschiemsee. Bayerische Schlösserverwaltung. München 2013
* Wikipedia-Stichworte: Abkürzung INV.; Feldherrnhalle; F.v.Thiersch; Signatur Kunst;
von Ruemann
* stadtgeschichte-muenchen.de-Stichwort: von Ruemann
* Zeuner, Gerd: Die weiße Frau vom Arnoldstift. Zeulenroda 2020, in: mein Anzeiger.de
* ders.: Persönliche Mitteilung 2020
Die Gartengestaltung des Arnold-Stifts
Das Arnold-Stift wurde bereits kurz nach seiner Entstehung als neue Sehenswürdigkeit der Stadt Greiz empfunden. Wir zeigen ein historisches Foto aus der Zeitschrift „Illustrierte Welt“. Sie muss kurz nach der Einweihung des Stiftes im Jahre 1901 entstanden sein.
Zu sehen ist die Südfassade des Stiftsgebäudes. Das Gelände ist im näheren Umfeld des Gebäudes noch frei von Baumbestand, so dass die gesamte Fassade ungehindert zu sehen ist. Im Vordergrund erkennt man die Dächer der Villa Dietel.
Rudolph Reinecken, 1846-1928, Schüler des namhaften Gartenkünstlers Eduard Petzold, Bad Muskau, war 1873-1923 über eine 50-jährige Dienstzeit hinweg in Greiz tätig. Er stand in den Diensten des Fürsten Heinrich XXII. zunächst als Hofgärtner, später als Garteninspektor und Gartendirektor. Er gilt als Mitschöpfer und Vollender des Fürstlichen Parks in Greiz.
Auf der Grundlage von Plänen seines Lehrers Petzold und eigener Entwürfe schuf Reinecken im Auftrag Heinrichs XXII. in Erweiterung der ursprünglich vorhandenen Parkanlagen einen großräumigen romantischen Landschaftspark. In seiner gegenwärtigen Gestalt wird der ehemals fürstliche Greizer Park auch heute noch maßgeblich durch das langjährige Wirken Reineckens geprägt.
Reinecken schuf auch außerhalb des Fürstlichen Parks in Greiz und auswärts Garten- und Parkanlagen. So gestaltete er u.a. die Ida-Höhe und das Tal Elfte Stunde, die Parkanlage am ehemaligen Jagdschloss Ida-Waldhaus und am Mausoleum in Ida-Waldhaus, die Lindenalle in der Carolinenstraße, den ehemaligen Denkmalsplatz, das Krankenhausareal, den Weg zur Bretmühle und den Stadtpark am Reißberg. Auch für private Auftraggeber schuf er parkartige Gartenanlagen. Er plante u.a. die Gestaltung des Grimm’schen Besitzes auf dem Hainberg, den Villengarten für Villa Ernst Arnold in der Plauenschen Straße und den Villengarten für Sommerhaus Paul Arnold in der Leonhardtstraße 64.
Betrachtet man die gartenkünstlerischen Werke Reineckens in ihrer Gesamtheit, so wird man an das Dessau-Wörlitzer Gartenreich erinnert, nur mit dem Unterschied, dass man das Greizer Gartenreich mit Ausnahme des ehemals Fürstlichen Parks nicht pflegte und erhielt. Es ist ein verführerischer Gedanke, alle die attraktiven Gartenschöpfungen Reineckens wieder erlebbar zu machen. Das wäre eine unschätzbare Bereicherung für Greiz und seine Umgebung. Und es würde auch den Ruf von Greiz als Ort der gründerzeitlichen Architektur festigen. Die romantische Landschaftsgestaltung Reineckens ergänzt in idealer Weise den historistisch-romantischen Baugestus der Gründerzeitarchitektur.
Das Bild zeigt, dass der Abhang unter der großen Terrasse am Haupteingang mit niedrig wachsenden Gehölzen bepflanzt war, so dass von der Terrasse aus freie Sicht bestand und auch vom Standort des Fotografen am Neuen Friedhof auf die Südfassade des Stifts gute Sicht war.
Östlich vom Stift, hier auf dem Bild rechts, waren die steil ansteigenden Hänge in Gebäudenähe nicht wie jetzt bewaldet, sondern mit Rasen begrünt und mit niedrig wachsenden Gehölzen bepflanzt. Dadurch stand der Gesamtkomplex der Stiftsgebäude freier und konnte seine architektonische Schönheit wirkungsvoller entfalten. Wir sehen hier die gartengestalterischen Intentionen Rudolph Reineckens, der es wunderbar verstand, die auf bergigem Grund stehenden Gebäude in ihrer Wirkung durch Gartenanlagen zu unterstreichen. Man sieht auch, dass er im Sockelbereich des Gebäudes Kletterpflanzen gesetzt hatte. Offenbar war es seine Absicht, Teile der Fassaden zu begrünen.
Der Unterbau der Stiftskapelle, die der Fassade links vorgelagert ist, war zum Zeitpunkt der Entstehung des historischen Fotos offen. D.h., damals bestand eine offene Tordurchfahrt unter der Kapelle und auch die Arkaden neben der Tordurchfahrt waren unverglast.
Die Auffahrtsserpentine steuerte direkt die Durchfahrt an. Man erreichte somit die Terrasse und damit den Haupteingang des Gebäudes. Heute ist die Durchfahrt nördlich wie auch südlich mit Toren verschlossen und die Arkaden sind verglast. So ist, mit den Umrissen der Stiftskapelle, unter derselben, ein neuer abgeschlossener Raum entstanden. Die ursprüngliche Zufahrt zu Terrasse und Haupteingang ist versperrt. Die Zufahrt erfolgt jetzt an der Nordseite des Gebäudes, aus der Sicht des Bildbetrachters hinter dem Gebäudekomplex.
Im Vordergrund des Bildes ist Villa Dietel zu sehen. Man erkennt das reiche hölzerne Dekor, das diese sommerliche Villa trug. Insgesamt stellt sich eine beeindruckende landschaftliche Szenerie dar. Links die bewaldeten Ausläufer des Brandberges, rechts die Abhänge des Rothberges, in der Mitte auf halber Höhe über der Stützmauer der Terrasse die schlossartigen Stiftsanlagen mit Kapelle, Turm, Portal und Hauptgebäude, im Vordergrund Villa Dietel, alles eingefasst von abwechslungsreichen üppigen Laubgehölzen.
Wir zeigen noch eine historische kolorierte Postkarte. Sie bildet ebenfalls die Südfassade ab,
aus einem anderen Blickwinkel. Im Vordergrund sind der Dietel’sche Teich sowie das Gärtnerhaus der Villa Dietel zu sehen.
Im Umfeld des Arnold-Stifts war ein weiträumiges bergiges Gelände unter Einbeziehung eines Steinbruchs zu gestalten. U.a. entstanden eine serpentinenartige Auffahrt, ein romantischer Treppenaufgang, ein Netz von Promenadenwegen mit Sitzgelegenheiten und Aussichtsplätzen, sowie die dazugehörenden Pflanzungen.
Die Stiftsgebäude mit ihrer gärtnerisch gestalteten Umgebung haben auch heute noch gemäß den Absichten Ihrer Schöpfer die Wirkung eines romantischen Schlosses. Freilich würde es den Anlagen gut tun, den ursprünglichen Vorstellungen Reineckens wieder mehr Geltung zu verschaffen, etwa durch Beseitigung von Wildwuchs und die Freilegung
ursprünglicher Sichtachsen, wie das auch beim ehemals Fürstlichen Park geschieht.
Historische Ansicht
Historischer Situationsplan
Ansicht von den Hammerwiesen
Ansicht vom Süden
Stützmauer am Südhang
Südhang des Stiftsgeländes
Stiftsgebäude über dem Südhang
Anstieg zur Terrasse
Auf dem Weg zur Terrasse
Parkszene unterhalb der Terrasse
Terrasse in Sicht
Blickt zur Terrasse
Treppe zur Terrasse
Weg zum Treppenaufgang, Blick nach unten
Die Terrasse ist erreicht
Zum Durchgang unter der Kapelle
Epitaph
Blick von der Terrasse nach Süden
Blick von der Terrasse zur Zufahrt
Blick von Terrasse zum Fußweg
Blick zur „Parkgaststätte“
Rondell auf der Terrasse
Weg an der Südostecke des Stifts
Blick aus östlicher Richtung zur Terrasse
Südlicher Aufgang zum Berg
Der Aufgang wird fortgesetzt
Wegkehre
Wegeführung nach der Kehre in Richtung Norden
Gabelung
Blick zurück in Richtung Kehre
Grabstätte Lina und Ernst Arnold
Grabfigur
Abgang vom Grab in nördliche Richtung
Verlauf des Weges in Richtung Nord
Wegegabelung im nördlichen Teil des Gartens
Abgang zum Hof des Stiftes
Nordflügel des Stifts mit dahinter ansteigendem Wald
Stiftskapelle mit angrenzenden Außenanlagen
Stiftskapelle und Zufahrt zum Grundstück
Blick zurück auf die Zufahrt in Richtung Nord
Auf dem Weg zum Ausgang
Blick ins Grundstück mit dem Rücken zum Tor
Viel von den ursprünglichen Pflanzungen Reineckens ist nicht übrig geblieben. Immerhin ist das alte Wegenetz noch vorhanden. Wenn es auch in den bewaldeten Strecken kaum gepflegt wird, ist es doch auffindbar und begehbar, so dass man die Strukturen des Wegeverlaufs einigermaßen erleben kann. Das gesamte Grundstück ist mit Bäumen bestanden. Teilweise sind es auch schöne alte Bäume, aber auch unkontrollierter Wildwuchs. Das erweckt einen romantischen landschaftlichen Eindruck. Wichtige Sichtachsen und das Wechselspiel zwischen kleinwüchsigen Pflanzen und hohen Bäumen sind leider verloren gegangen.
Trotzdem ist es ein Erlebnis, einen Rundgang durch das Stiftsgelände zu unternehmen. Es wäre ein Gewinn, diesen Rundgang interessierten Personen zugänglich zu machen.
Wir danken Herrn Frank Reinhold sehr für seine wertvollen Hinweise zu Rudolph Reinecken und für die Bereitstellung eines historischen Fotos aus dem Jahre 1910.
Wir danken Frau Ingrid Oberföll, Frau Antje-Gesine Marsch und Herrn Volkmar Schneider für die Möglichkeit, historische Fotos zu verwenden.
Quellen:
* Arnold, Hans: Ernst und Lina Arnold – Ein Bericht für die Familienchronik, 3 Seiten, undatiert, überreicht von Ingrid Oberföll 2014
* Gartenkünstler Rudolph Reinecken, online: thüringerschlösser@.de, Rudolstadt, Heidecksburg
Greiz, Perle des Voigtlandes. Internetpräsenz der Stadt Greiz, Stichwort: Greizer Park
* Marsch, Antje-Gesine: 1. Greizer Parkfrühling, 20.Mai 2012, vogtlandspiegel@.de
dies.: Greizer Berufsbildungszentrum erhält den Namen „Ernst Arnold“. Vogtlandspiegel, 26.7.13,
dies.: Erinnerungen an die Arnoldsche Villa. Vogtlandspiegel (14.2.14), Porträt Lina Arnold, Archiv Marsch
* Porträt Ernst Arnold, Archiv Wolfgang F. Arnold
* Oberföll, Ingrid: Sammlung zur Familiengeschichte Arnold, Aachen
dies.: Persönliche Mitteilung, Aachen 2014
* Reinhold, Frank, 2013, persönliche Mitteilung zu Rudolph Reinecken
ders.: Die Villa Hildegard – eine gartendenkmalpflegerische Untersuchung. Bachelorarbeit, Bernburg, 2014, S.94: Historischer Situationsplan des Ernst und Lina Arnold-Stifts, zitiert nach der Zeitung „Greizer Tageblatt“ vom 17.5.1900, Fundort Greizer Stadtarchiv
* Sammlung Frank Knüpp, Greiz, 1910
* Schaufuss, Barbara: Der Greizer Park und seine Gestalter, Greizer Heimatkalender 1998, Hrsg. Volkmar Schneider, Verlag Tischendorf, Greiz 1998
* Schneider, Volkmar: Historische Abbildung des Arnoldstiftes aus dem Jahr 1900, Sammlung Schneider, veröffentl. in: Helmut Warmuth: Die Stadt Greiz und ihre Kirchgemeinde im 19. Jahrhundert, Greizer Heimatkalender 2008. Hrsg.: Volkmar Schneider, Tischendorf Greiz 2008,
* WIKIPEDIA: Stichwort Johann Albert Lüthi, Frankfurt/Main , Stichwort: Georg Weidenbach, Leipzig, Stichwort: Richard Tschammer, Leipzig
Stand Juni 2020