(2.6.33)  Grabstätte Carl Werner Günther

Carl und Werner Günther waren Inhaber der Firma Carl Günther Söhne, Weberei.
Die Familie besaß unterhalb der Tannendorfbrücke an der Carolinenstraße 63 eine Villa.
Die Familie Carl Werner Günther ist nicht zu verwechseln mit jener Familie Günther,
die die Greizer Papierfabrik besaß.


Das Grabmal ist Carl Werner Günther gewidmet.
Die Gravur des Grabsteins wurde erfreulicherweise bereits aufgefrischt. 


Wir sehen auf mächtigem Granitsockel die Bronzefigur einer Trauernden.


Die Gestalt ist von besonderer künstlerischer Ausdruckskraft.
Man betrachte die gefalteten Hände der Trauernden.


Gesicht der Trauernden


Detail des Gesichts


Wie eine Signatur aussagt, die erst jetzt, 2019, entdeckt wurde, ist die Grabstätte mit ihrer wertvollen Skulptur ein Werk des Bildhauers Hans Dammann, Berlin (*1867,†1942).

Die Grabstätte Paul Günther ist nicht das einzige Werk Dammanns, das in Greiz zu finden ist. Auch das Grab Paul Arnolds stammt von ihm. Zur Person Dammanns und seinem Werk  
→ Grabstätte Paul Arnold
Somit besitzt Greiz zwei Werke dieses bemerkenswerten Bildhauers.


Die Gestalt der Trauernden des Grabes W. Günther ist von besonderer Schönheit.
Das Trauergefühl wird verhalten zum Ausdruck gebracht, ohne Überhöhung.
Die Ruhe und Verinnerlichung des Gesichtsausdruckes hat zugleich tröstende Wirkung. 

Hans Dammann ist damit ein lebensnahes Meisterwerk der feinen Gestaltung des
psychischen Ausdrucks gelungen. Das zeichnet seine meisten Werke aus.


Zugleich wird keine Standardfigur gezeigt, sondern eine junge Frau mit individuellem Charakter. 


Die Trauernde hat den Blick gesenkt und die Lider fast geschlossen. 


Die Skulptur bedarf dringend der Pflege. 

Diese Grabstätte zählt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf dem Neuen Friedhof in Greiz.
Die Stadt Greiz sollte die beiden von Dammann geschaffenen Grabstätten stärker beachten. Es wäre ein Gewinn, die Aufmerksamkeit des Publikums auf diese Kunstwerke hinzulenken.

Stand 2019

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