(2.5.65)  Straßenzug Grünrathstraße

In Greiz gibt es  Straßenzüge, die ausschließlich von gründerzeitlichen Wohnhäusern gesäumt werden.
Zu ihnen zählt die Grünrathstraße. Es ergibt sich ein imponierendes Straßenbild, geprägt von gründerzeitlichen Ausdrucksformen.


Der Straßenzug ist nur auf der östlichen Seite bebaut. Die Fassaden weisen mit freier Sicht nach Westen. Wenn nicht jedes einzelne Haus des Straßenzuges gezeigt wird, so geschieht das, weil einige der Häuser sich in schlechtem Zustand befinden.


Der Straßenzug aus Richtung Nord, mit Standort „II. Bergstraße“. Die geschlossene gründerzeitliche Bebauung der östlichen Straßenseite kommt gut zur Darstellung.
Rechts hinter dem Verkehrsschild ist der jetzt freie Platz, ehemaliger Standort des abgerissenen Firmengebäude → Schilbach & Heine zu sehen. Im Hintergrund die Anhöhe des Hainberges. Darunter rechts auf halber Höhe das → Haus Weberstraße/Grünrathstraße.

Haus Grünrathstraße 8


Roter Backsteinbau mit Sandsteindekor


Bekrönung des Mittelrisaliten


Feierlich mit Sandsteineinfassung und Verdachung geschmücktes
zentrales Fenster in der obersten Etage des Risalits. 


Fenster der ersten Etage des Risalits mit den Initialen „R.S.“ 


Auf dem glatten halbrunden Feld unter dem Bogen befand sich wohl ein Ornament.
Man kann aber keine Einzelheiten erkennen.


Fenstergruppe der ersten Etage, seitlich des Risalits


Eingangsbereich im Mittelrisaliten. Schöne alte Haustür mit Schnitz- und Kunstschmiedearbeiten.


Details der Kunstschmiedearbeiten


Monolithischer Sandsteinsturz über der Türöffnung,
darüber flacher Entlastungsbogen mit Schlussstein


Schlussstein


Der Sockel, verkleidet mit Granitblöcken und bossierten Sandsteinblöcken.


Kellerfenster mit Vergitterung.

Selbst bei einem einfacheren Wohnhaus wurde in beachtlicher Qualität Fassadendekor angebracht.
Es wäre schön, wenn die Fassaden in ihrer gründerzeitlichen Pracht restauriert werden könnten.

Grünrathstraße 14


Gelber Backsteinbau, Dekor aus Sandstein und roten Backsteinen.
Ehemals prachtvolles Gründerzeitwohnhaus. Der gegenwärtige bauliche Zustand ist beklagenswert.


Großes Portal, in das zwei schräg gestellte Türen eingebaut wurden.
Das beeinträchtigt die ursprünglich großzügige Eingangssituation.


Der obere Teil des Eingangsbereichs, überbrückt durch einen weiten flachen Sandsteinbogen.
Den Eingang flankieren Pilaster, die mit weiblichen Masken bekrönt sind.


Maske rechts über dem Eingang


Maske in Nahaufnahme


Schlussstein des Portalbogens


Fenster im ersten Stock über dem Portal


Verdachung aus der Nähe 


Fenster mit halbrunden Bögen im Erdgeschoss


Schlussstein mit halbrundem Bogen


Fensteranlage im zweiten Stock, darüber das Hauptgesims aus Sandstein.

Es wäre schön, wenn diese reizvolle Gründerzeitfassade gerettet werden könnte.

Grünrathstraße 16


Fassade aus rotem Backstein, Sockel mit rotem Naturstein verkleidet.


Teil der Haustür mit Schnitzwerk und kunstgeschmiedeten Gittern


Flacher Bogen über der Türöffnung


Fenster mit Sandsteineinfassung und Verdachung in der ersten Etage


Fenster im Parterre, die Fensteröffnung ist vertieft


Mit Granit eingefasstes Kellerfenster, schmiedeeiserne Vergitterung.


Das zierliche Gitter des kleinen Kellerfensters.

Grünrathstraße 18


Fassade aus rotem Backstein. Das Erdgeschoss ist mit geritztem Putz versehen.
Der Putz zeigt größere Schäden, während der Backstein noch relativ gut erhalten ist.


Reichlich geschmückter Giebel mit Sandstein verkleidet, neue Fenster wurden eingesetzt


Bekrönung des Giebels


Volute und Feston als seitlicher Ausläufer des Giebels


Kleines Mansardenfenster mit nobler Sandsteinverkleidung


Verkoppelte Fensteranlage in der obersten Etage.
Sandsteineinfassung, aufwändig geschmückter Mittelpilaster, Verdachung, darüber Hauptgesims, unter
der Sohlbank Konsolen. Links Hervorhebung der Kante des Mittelrisaliten durch bossierte Sandsteinblöcke.
Dies alles gibt der Fassade ein feierliches Gepräge.


Pilaster zwischen den Fenstern


Oberer Teil des Pilasters


Verkoppelte Fenster der ersten Etage, Entlastungsbogen aus Sandstein.


Fenster in der obersten Etage des Mittelrisalits


Fenster der unteren Etage des Mittelrisalits, neue großflächige Fenster 


Verkoppelte Fensteranlage im Parterre. Wir sehen Putzschäden und neue Fenster.


Portal


Vergitterungen der Haustür

Dieses Gebäude ist im Straßenzug Grünrathstraße durch besonderen Fassadenschmuck hervorgehoben.

Haus Grünrathstraße 20 und Eckgebäude zur Adelheidstraße 


Grünrathstraße 20, ein gelber Backsteinbau, ist weniger reich geschmückt.
Die am Risaliten mit Putz imitierten Blöcke haben sich teilweise gelöst.

Die Gebäude des Straßenzuges Grünrathstraße stellen ein bemerkenswertes gründerzeitliches Bauensemble dar, das erhalten werden sollte. Die Gründerzeitbauten setzen sich in der benachbarten Adelheidstraße fort.
Ein ganzes Viertel ist hier gründerzeitlich geprägt.

Stand 2010

Bei einem Besuch des Straßenzuges im Jahre 2022 konnte man erfreut feststellen, dass zwei Gebäude restauriert wurden.
Haus Grünrathstraße 14


Das Gebäude präsentiert sich mit heller Farbe in der Häuserzeile.


Die frontale Ansicht des Gebäudes mit den aus Sandstein gefertigten Dekors mit hellem Anstrich. Entlastungsbögen aus rotem Backstein heben sich kontrastreich ab.
Das Mansardendach harrt noch der Erneuerung.


Ausschnitt mit Türbogen, flankiert von zwei Damenmasken, darunter verkoppelte Fensteranlage.
Fenster mit Muschelrelief in der Verdachung 
Das Ergebnis der Restaurierung hinterlässt Eindruck.

Grünrathstraße 20


Ockerfarbene Backsteine der Fassade strahlen in Originalfarbe, Dekors wurden weiß gestrichen.
Das nahezu 150 Jahre alte Gründerzeitgebäude wirkt erstaunlich frisch.


Szene des Zentralrisalits: neue Fenster im Zuge der Restaurierung und ausgebesserte Dekors;
 unter der Fenstergruppe ein profilierter Etagensims, beidseitig Risalitkanten mit großen Blöcken verstärkt 

Stand 2022