(2.5.232) Haus Louis Jahn
Anschrift: Greiz, Weberstraße 16
Baujahr: 1889
jetzige Nutzung: Büro
Bauherr: Louis Jahn (SANDROCK)
Ursprüngliche Zweckbestimmung: Sitz der Firma Louis Jahn, Greiz, Musterzeichnerei,
Jaquardkartenfabrik und Webereibedarf
Gegründet im Jahr 1847, erhielt sie ihren neuen Standort in dem im Jahr 1889 errichteten
Haus Weberstraße 16. (SANDROCK).
Das Gebäude war zugleich Wohnsitz der Familie Louis Jahn.
Links auf der Anhöhe sehen wir das ehemalige → „Fürstlich-Reußische Lehrerseminar“.

Foto 1902, Sammlung Rudolf
Historische Anzeige der Firma.
Die Initialen „L.J.“, sie bedeuten Louis Jahn, prangen in Stein gemeißelt
an der Fassade des Gebäudes.
Nach Kenntnis unseres Informanden Reinhard Sandrock, der ein Nachfahre der Familie ist, wurde das Gebäude als Wohn- und Geschäftshaus erbaut. In den unteren Etagen befanden sich die Geschäftsräume, d.h. Arbeitsräume, Kontor und Lager. In den oberen Etagen wohnte die Familie. Das Geschäft wurde bis in die 1960er Jahre von der Familie geführt, zuletzt von Erich Dietsch, Großvater von Reinhard Sandrock. Er betrieb das Geschäft für Webereibedarf, während die Musterzeichnerei von Fa. Illgen und Freund betrieben wurde. Das Haus befand sich bis in die 1970er Jahre im Familienbesitz (SANDROCK).
Im Adressbuch 1937 sind Emma und Laura Jahn sowie Erich Dietsch, Geschäftsinhaber,
als Bewohner des Hauses nachweisbar.
Repräsentatives zweistöckiges Gebäude mit erhöhtem Mittelrisalit,
gelben Backstein und Sandsteindekor. Der Sandstein wurde sorgfältig gereinigt und erfreulicherweise nicht übermalt. Alle Fenster wurden erneuert.
Dekor mit Jahreszahl 1889 und Monogramm „L.J.“
Spitze des Zwerchgiebels mit Dachzinnen, darunter verkoppelte Fensteranlage
Spitze des Zwerchgiebels perspektivisch
Bekrönung des Zwerchgiebels
Fensterverdachung mit Ornament
Detail des Ornaments
Dekorblock mit der Jahreszahl frontal
Dekordetail
Szene des Zentralrisalits
Westgiebel
Detail des Westgiebels mit gestuftem Dekor
Fensterüberbrückung in der obersten Etage
Fensterbrüstung mit Dekorplatte
Brüstung mit abstraktem Dekor
Verkoppelte Fensterbrüstung
Schmucktafel näher
Die Fassade wurde restauriert. Trotz der Zinnen auf dem Giebel des Mittelrisalits wirkt
das Gebäude relativ modern kraft der klaren Linien des Mauerwerks und des sparsam verwendeten Sandsteindekors.
Der Erdgeschossbereich ist sehr hell. Die Sanierung wurde nicht gründlich durchgeführt.
Die Farbe beginnt bereits abzuplatzen.
Trotzdem haben wir ein glanzvolles Gründerzeitgebäude vor uns, dessen Besuch sich lohnt
Wir danken Herrn Reinhard Sandrock, Dresden, für seine wertvollen Informationen.
Quellen:
SANDROCK, Reinhard: Nachfahre der Familie Louis Jahn, Dresden 2016, persönliche Mitteilung
RUDOLF, Gottfried: Sammlung; Anzeige von 1902 aus dem Handbuch der Baumwollspinnerei
von Otto JOHANNSEN, Leipzig 1902, www.oscardathe&co.de
Stand Februar 2016