(2.6.18)  Grabstätte Familie Heinrich Schlott 


Die Grabstätte Heinrich Schlott repräsentiert den reinen gründerzeitlichen Stil. Wir sehen historisierende Gründerzeitformen mit Säulen, einem Rundbogen und einem ornamentalen Fries.

Heinrich Schlott, *1837, †1882, gründete im Jahre 1871 die Firma Heinrich Schlott, Färberei und Veredlung, Greiz, Zeulenrodaer Straße 13-15. Nach seinem frühen Tod ging die Firma in die Neugründung C.G. Jahn, Färberei und Veredelung über.
Die Jahnsche Firma war eine der wichtigsten Fabriken der Textilveredlung in Greiz. Sie bestand unter dessen Namen bis zur Enteignung 1946. Danach wurde die Firma zum Volkseigenen Betrieb und gehörte langjährig bis 1990 zum VEB Greika. (Schneider, Strauß)
Die Ehefrau von Heinrich Schlott war Christiane Schlott, geb. Kramer, *1838, †1902. Sie entstammte der bekannten Greizer Fabrikantenfamilie Kramer, „Fa. Müller & Kramer“. Eine Tochter der Eheleute, Klara Brösel, geb. Schlott, *1871, †1939, heiratete in die Fabrikantenfamilie Brösel, „Firma Eduard Brösel, Weberei“ ein.
Christiane Schlott ist als Witwe in der Elsterstraße 10, jetzt Rosa-Luxemburg-Straße nachweisbar. (Adreßbuch)


Rechts und links neben der zentralen schwarzen Namenstafel
sehen wir die Sandsteinreliefs von zwei Kränzen.


Im Schlussstein des Rundbogens prangt ein Engelskopf.


Über den Inschriften der Namenstafel sehen wir ein prachtvolles bronzenes ornamentales Relief. Es stellt gekreuzte Fackeln und einen Lorbeerkranz dar. 
Die Fackelstiele sind reich verziert. Der Lorbeerkranz ist realistisch durchgestaltet. Er wird von einer Schleife zusammengehalten. Von der Schleife gehen wehende Bänder aus. Dies sind charakteristische gründerzeitliche Schmuckelemente. Der Kranz ist an einem edel gestalteten Knopf befestigt.


Die Grabstätte zwischen den Nachbargräbern. Links sehen wir die Grabstätte Heinrich Schilbach 


Ein roter Aufkleber des Friedhofsverwaltung kündigt Maßnahmen an, weil das Grab nicht mehr gepflegt wird. 


Eheleute Heinrich und Christiane Schlott 


Klara Brösel 
Wegen seiner stilvollen künstlerischen Gestaltung ist dieses Grabmal
auf jeden Fall sehenswert. Es verdient Instandhaltung und Pflege.

Quellen:
– Schneider, Volkmar: Übersicht über den VEB Greika, Webereien und Veredlung. Greiz 2011
– Strauß, Gerhard: Zeittafel zur Greizer Textilgeschichte. Greiz 2015, Museum der Stadt Greiz
– Adreßbuch Stadt Greiz 1892
Stand 2014

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