(2.1.20)  Villa Golle

Anschrift: Greiz, Zentastraße 2
Baujahr: 1896/97
Bauherr: Victor Louis Golle
Inhaber: „Wolldruckerei Golle“, Greiz
Architekt: Baumeister Ernst Steiner
jetzige Besitzverhältnisse: Privatbesitz
Nutzung: Geschäftshaus


Die Villa war einmal ein sehr attraktives Gründerzeitgebäude. Durch die Verwendung von Baumaterialien, die in Greiz seltener zum Einsatz kamen, nämlich hellen Klinker und roten Sandstein, hob sich das Gebäude vom Umfeld ab.
Bedauerlicherweise wurde eine Reihe von baulichen Veränderungen vorgenommen, die den früheren prächtigen Eindruck beeinträchtigten:


Eindeckung der turmartigen Erkerhaube mit unpassenden
Schindeln und Entfernung des Dachschmuckes


Schließung von Öffnungen in der Fassade


Einsetzung einflügeliger unpassender Fenster


Verlust der ursprünglichen Dacheindeckung, auf der durch unterschiedliche Farben der Dachziegel ein Ornament gestaltet wurde. Reste der farbigen Eindeckung sind noch auf
dem Dach des abgewalmten Giebels links zu sehen.


Auch das übrige Dach zeigt noch Reste der Früheren farbigen Eindeckung.


Der Sockelbereich wurde glatt verputzt, hell gestrichen und es
wurden neue Fenster eingesetzt.


Der ausgewogene Baukörper des Hauses, der Ziergiebel auf der Straßenfassade


Die zwei Erker an den beiden Ecken der Straßenfront


Die schönen roten Natursteineinfassungen der Fenster


Konsole und Nische für eine Fassadenfigur


Segensspruch und Tafel des Baumeisters


Ziergiebel über der Straßenfront. Er wird von einem Obelisken bekrönt.
Das Giebelfenster ist als Serliana gestaltet.


Partie der Straßenfront rechts. Der Erker hat seine Haubenspitze eingebüßt.


Brüstung des südlichen Erkers sowie Bogen des darunter befindlichen Fensters


Ziertafel auf der Erkerbrüstung. Als Inhaber einer Wolldruckerei
führt der Bauherr das Schild des Malerhandwerkes.


Erkerfuß


Kleines Einzelfenster unter dem Süderker


Südliche Gebäudekante. Links im Hintergrund  → Villa Jeßnitzer
und auf der Anhöhe der Gasparinentempel. 


Gesamtansicht der Nordfassade. Neben dem Hauptkörper der Villa mit dem außen angebauten Treppenaufgang sehen wir einen saalartig lang gestreckten Seitenflügel
mit großen Fenstern.


Hauptkörper des Villengebäudes aus nördlicher Richtung gesehen.
Die phantasievolle Fassadengestaltung erinnert an ein Schlösschen.


Nordfassade, origineller Treppenaufgang


Portal


Schmiedeeiserne Garteneinfriedung


Detail des Zaunes

Es würde sich lohnen, die Villa in ihrer früheren Pracht zu rekonstruieren. Auch in ihrem jetzigen Zustand ist sie sehenswert. Ihr Anblick regt die Vorstellungskraft an, ihre frühere Schönheit zu erahnen.

Stand 2010