(2.1.27)  Villa Wilhelm Witz

Anschrift: Greiz, Rosa-Luxemburg-Straße 48
Baujahr: 1884-86
Bauherr: Kaufmann Wilhelm Witz (BLASE, Adreßbuch 1892)
Architekt: Baumeister Paul Oehmichen
→ Villa Carl Müller  → Villa Otto Albert sen.
Ergänzungsbau: 1938 durch Fabrikant Herbert Oehler
Architekt: Louis Richter → Haus Zirnité
jetzige Besitzverhältnisse: 
Nutzung:


Gegenüber der Villa Gustav Wagner steht die gründerzeitliche Villa Luxemburg-Straße 48.
Es ist ein zweistöckiger Bau. Die Fassade ist glatt verputzt. Wir sehen Stuck- und Sandsteindekor. Der Sockel ist mit bossierten großen Sandsteinblöcken verkleidet. Über dem Hauptgesims auf dem flachen Dach verläuft eine Balustrade. An der Straßenfront zur Johann-Sebastian-Bach-Straße erstreckt sich ein kleiner Vorgarten mit schmiedeeiserner Einfriedung.


Der gleiche Aspekt zu anderer Jahreszeit.


Front zur Johann-Sebastian-Bach-Straße: Wir sehen hinter dem verwilderten Vorgarten die
auf der rechten Seite von einem stattlichen Baum flankierte Fassade. Links schließt sich ein hervortretender Anbau an. Die Fassade wird von einem Mittelrisalit beherrscht, der eine dreizügige, verkoppelte Fensteranlage trägt. Eine Bekrönung des Risalits unterbricht die Dachbalustrade.


Der Mittelrisalit: Wir sehen, dass schon eine oberflächliche Renovierung mit farblichen Mitteln und unpassender farblicher Fassung stattgefunden hat, die eher schädigend wirkte. Im Mezzaninbereich wurde ein unpassend großes Fenster (mit Gasheizung) eingebaut. Dieses Artefakt entstellt die Fassade. Die sich über zwei Etagen erstreckende verkoppelte Fensteranlage schmückt die Fassade wirkungsvoll.


Oberer Teil der verkoppelten Fensteranlage. Wir sehen weibliche Masken,
die Verdachung, Balustraden unter den Fensterbänken, geschmückte Konsolen.


Die gleiche Fensteranlage aus seitlicher Sicht. Im Mezzaninbereich
sind unter dem Hauptgesims prächtige Konsolen sichtbar.


Verdachung des mittleren Fensters


Verdachung aus der Nähe


Weibliche Maske mit Kartusche und Früchteschmuck


Das unsensibel eingefügte Fenster mit Gasheizung


Zugunsten des vergrößerten Mezzaninfensters wurden wertvolle Konsolen abgeschlagen.


Bekrönung des Risalits, flankiert von Balustraden. Die Baluster sind
aus hochwertigem Sandstein gefertigt und deshalb noch gut erhalten.


Muscheldekor an der Bekrönung des Risalits


Hauptgesims an der Gebäudeecke


Verdachung eines Einzelfensters


Maske auf einem Schlussstein


Wirkungsvoller, gut erhaltener Sockelbereich mit bossiertem Sandstein,
kunstgeschmiedetes Gitter am Kellerfenster


Detail des Vorgartenzaunes

Die großartige und eindrucksvolle Villa bedarf einer gründlichen Sanierung. Wieder hergestellt kann das Gebäude ein Schmuck für die Rosa-Luxemburg-Straße sein. Obwohl gestalterisch ganz anders angelegt als die benachbarte palastartige Villa Gustav Wagner könnte sie doch neben dieser bestehen und einen eigenständigen Akzent setzen.

Stand 2008

Im Jahr 2017 konnte man Restaurierungsergebnisse am Ergänzungsbau von 1938 sehen:


Die Südseite der Villa mit dem westlich gelegenen Anbau frontal


Anbau und Teil des Hauptgebäudes aus südöstlicher Richtung 


Südseite des Anbaus 


Anschlussstelle des Anbaues an den Altbau.
Der Anbau repliziert Dekorteile des älteren Gebäudeteiles. 


Süd- und Westseite des Anbaus 


Der Anbau hat den Sockel aus bossierten Sandsteinblöcken wie der Altbau. 


Kellerfenster mit Ziergitter


Teil der Einfriedung 


Westseite des Anbaues. Die Fenster haben keine Einfassung.
Die Dekoration dieser Fassade ist reduziert. 


Südfassade des Altbaus, frontal 


Fenstereinfassung der oberen Etage 


Fenstereinfassung im Parterre

Stand 2017

Im Jahr 2019 konnte man die Restaurierung der Ostfassade des Altbaus bewundern.


Gesamtansicht der restaurierten Fassade 


Restauriertes Einzelfenster der Ostfassade 


Partie der restaurierten Ostfassade 


Schlussstein mit Frauenmaske 

Die bisher vorliegenden Restaurierungsergebnisse geben zur Hoffnung Anlass, dass die gesamte Villa restauriert wird. Das wäre eine große Bereicherung für die Rosa-Luxemburg-Straße.

Stand 2019